Slawen in unserer Heimat
Neben den Bayern lebten in unserer Gegend nach der Völkerwanderung ganz
friedlich auch Slawen, Windische,Wenden.Es wurden slawische Hügelgräber
im Gemeindegebiet von Engerwitzdorf gefunden.Urkundlich scheinen die
Slawen erstmals in Oberösterreich 777 auf.In einer Stiftsurkunde von .
Kremsmünster überläßt der Bayernherzog Tassilo eine Anzahl Slawen dem
Stift als Untertanen, Im Taiding von Puchenau werden Bayern und Slawen
nördlich der Donau erwähnt.Zum letztenmal werden Slawen im ältesten Toten=
buch des Stiftes St,Florian zu Anfang des 12,Jh. genannt.Die slawische
Besiedlung dürfte im Mühlviertel nicht sehr dicht gewesen sein.Angeblich
waren die Slawen tüchtige Holzfäller und leisteten bei der Rodung ihren
Anteil.,Allmählich sind sie in der bayrischen (deutschen) Bevölkerung
aufgegangen.Der Ort Gratz in der Gemeinde Engerwitzdorf war vor 1000
Jahren ein bedeutender slawischer Ort,möglicherweise das Zentrum eines
kleinen slawischen Staates von der Großen Mühl bis zur Isper.Reste einer
Slawenburg,eines „Wendenringes",sind ebenfalls in der Gemeinde Engerwitz=
dorf in der Nähe des Gratzerbauern zu finden.
Aus dem Slawischen stammen noch folgende Namen:
Pröselsdorf = 1111 Primizlastorf,Brumizlaistorf,vom Personennamen Primi=
slaw oder Przemysl abgeleitet.-Treffling = 1115 Threbenicha,-Weitrag,
abgeleitet von Wind.-Holzwinden = die Waldslawen.-Abwinden = die Wasser=
slawen nahe der Donau.-Kulm = Hügel.,-Klendorf,vom Personennamen Chlenov.-
Weitere slawische Ortsnamen sind: Zeurz (Zeyrcz),Feistritz,Jaunitz,Lam,
Lest, Tobra,Zwettl.Der Name Gratz kommt vom Urslawischen „gradu" und bedeu=
tet einen umfriedeten Ort oder eine Burg (Belgrad,Stalingrad...).
Pregarten = pregrad,weil „pre" vor heißt, bedeutet „Pregarten" wörtlich
„Vor der Burg".Die Deutschen machten aus „grad" einen Garten und so legte
sich auch mancher Bauer einen Tregarten zu,auch wenn er keine Burg hatte,
Die kleine Wiese vor dem Schloß Reichenau heißt auch Pregarten und beim
Haus Rohrbach 16 gibt es ebenfalls einen Pregarten,
Der Ort Wintersdorf wurde und wird auch heute noch „Winersdorf" genannt,
früher noch „Windischendorf,Wendendorf",ist also slawisch.
Wie groß der Antel der Slawen an der Bevölkerung von Wintersdorf einst
war,ist nicht überliefert; jedenfalls war er groß genug,um dem Dorf den
slawischen Namen geben zu. können.
Ar)