Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Nanrungserwerb 
In einigen Urbaren der einstigen Grundherrschaften ist genau festgehalten, 
wie es. um die Wirtschaft der einzelnen Untertanen bestellt war,welchen Be= 
ruf,welchen. „Nahrungserwerb" sie hatten.Da heißt es beispielsweise bei den 
Untertanen von Rohrbach (Wildberger Urbar 1635): Seine Narung von Viech und 
Traidt,seine Narung vom Maurerhandwerch ( bei Hans Oberbauer,Nr.4),seine 
Narung vom Weberhandwerch ( bei Andre Buchner,Nr.5). 
Weiteren Aufschluß über Berufe gibt uns der Theresianische Kataster: Rohr= 
bach Nr.16 Radlmacher,wahrscheinlich Mühlzurichter; Ottenschlag Nr.13/14 
und Nr.20 Wirt,Nr.15/16 Schmied; Wintersdorf Nr. 16 (Kaar-Ganhör)Weberhandwerch 
wahrscheinlich nur als Nebenerwerb im Winter, 
Im Josefinischen Lagebuch unterscheidet man bei den einzelnen Bauernhäu= 
sern zwischen Gut,Gütl und Hofstatt.Obwohl die Abgrenzung dieser Einteilung 
verschwommen ist,läßt sich ungefähr erkennen: Ein Gut hatte über 35,ein Gütl 
zwischen 25 und 35 und eine Hofstatt zwischen 10 und 25 Joch Grund. Bei 
einem’ „Häusl" waren meistens nur ein paar Joch Grund, Ein Häusler konnte mit 
geiner Familie von der kleinen Landwirtschaft kaum leben.Er war nebenbei noch 
Taglöhner oder übte ein Handwerk aus. 
Während es vor 200 Jahren in Wintersdorf nur Gut,Gütl und Hofstatt gab,ist 
verzeichnet bei Ottenschlag: Nr. 3o Steinmetzhäusl;bei Helmetzedt:Nr.6 Klein 
Häusler,Nr.7 Handsteinhäusl;bei Rohrbach:Nr,16 Klein Häusler,Nr.4 Überländ 
Häusl, . ‚8 
Etwa 50 Jahre später (im FK) gibt es nur noch die Bezeichnung Hauer ,Häusl 
oder eine Berufsbezeichnung.Ottenschlag:Nr. 13/14 Wirt,Nr.20 Wirt,Nr.31 Häusl, 
Nr.32 Schneider,Nr.33 Schuster,Nr.34 Schmied-diese letzten vier Häusl wurden 
also inzwischen gebaut-Helmetzedt: unverändert;Wintersdorf: Nr.1,2 u.15 Häusl 
Nr.3 Wirt;Rohrbach:Nr.,4 Wagner,Nr.15 Müller,Nr.16 Häusl. ; 
Alle übrigen Untertanen in den vier Dörfern der Katastralgemeinde Otten= 
schlag waren nach dem FK einfach Bauern.. 
In den Grundbüchern haben sich die Bezeichnungen Gut,Gütl und Hofstatt bis 
heute gehalten, im praktischen Sprachgebrauch aber nicht.Sie sind vereinzelt 
noch als Hausnamen zu finden,z.B.Hofstatt Sepp (Rohrbach Nr.10). 
Vor einigen Jahren gab es noch den Bauern-u.,Kleinhäuslerbund, jetzt heißt 
er Bauern-u,Nebenerwerbsbauernbund. 
Gehen wir nun in der Geschichte weit zurück,Wir finden in den Urbaren 
neben den Bauernhäusern oft ein „Inleuthäusl"verzeichnet.Die Bewohner der 
Inleuthäusl waren die Inleut (Inwohner),Mieter gegen Arbeitsleistung .Der 
Zweck der Errichtung eines solchen Häusls war es,daß der Bauer in den In= 
leuten (Inmann und Inweib) zusätzliche Arbeitskräfte zur Hand hatte,oder 
daß der Bauer im Auszug (Ausnehmen,Ausgedinge) eine vom Bauernhaus abge= 
sonderte Wohnung hatte, 
Q“
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.