Volltext: Gemeinde Ottenschlag i.M.

Brände 
Obwohl in früheren Jahrhunderten die Bestimmungen zur Feuerverhütung 
und die Strafen bei Übertretung derselben sehr streng waren,gab es immer 
wieder Brandkatastrophen, deren Ausbreitung durch Strohdächer und Schindel= 
dächer sehr begünstigt wurde,Eine große Gefahrenquelle waren die offenen 
Feuerstellen und die Verwendung von offenem Licht:;Kerze,Spanlicht oder 
Schaublicht (Strohschaub). ; 
So gab es im Gemeindegebiet von Ottenschlag einige größere Brände,denen 
meistens gleich mehrere Objekte zum Opfer fielen, 
1544 Der älteste Hinweis auf einen Brand stammt aus dem Urbar des Jahres 
1544,der Herrschaft Wildberg,Amt Ottenschlag.Da heißt es,daß Hermansödt 
(Helmetzedt) vier Häuser hatte und dazu noch zwei „Abbranter", 
1663 Nach einer Feststellung von Professor Jäger (Gallneukirchen) brann= 
Ten am 30, Aug, 1663 in Ottenschlag drei Häuser ab: Stöllner,Altwirt, 
Plank.Das letzte besaß damals Simon Ortner,ein Schmied. 
Um 1670 brannten wieder drei Häuser ab.In einem Urbar heißt es:„Mit der 
Zahlung im Rückstand wegen Brand".Es brannten ab die Häuser:Math, Raidl 
(Nr. 11,Hofer,Zimmermann),Adam Mistlbacher (Nr.12,Laiblgütl,Wimberger) 
und Mich. Wibmer (Nr; 2o,Schwarzen Hofstatt). 
1799 Der größte Brand in Ottenschlag ereignete sich 1799 am Peterstag, 
bei dem alle Häuser abbrannten: bis auf zwei (Altrichter und Glashütter). 
Nach mündlicher Überlieferung brach der Brand beim Gstöttnbauern aus, 
wo das Fett beim Krapfenbacken Feuer gefangen hatte,.Seither machen die 
Ottenschlager alljährlich eine Wallfahrt nach Altenberg.Früher fand die= 
se immer am Peterstag statt,seit einigen Jahren wird sie aber am Sonntag 
nachher abgehalten.Diese Wallfahrt soll einesteils an den großen Brand 
erinnern,andernteils auch als Bittgang verstanden werden,damit Otten= 
gchlag von solchen Bränden verschont bleibe. 
Dazu wird(abergläubisch) noch erzählt:Kurz vor dem Brand hatten sich 
beim Glashütter Zigeuner im Stadel eingenistet.Sie heizten dort auf der 
Tenne,daß den Bauersleuten angst und bange war.Die Zigeuner beriefen 
sich beruhigend auf ihre Zauberkünste.Sie zündeten in der Scheune eini= 
ge Spinnweben an,daß die Flammen hochzuckten,aber gleich wieder erlo= 
schen,ohne daß die Scheune brannte.Dies sahen die Zigeuner als Beweis 
dafür an,daß das Haus überhaupt nie abbrennen könne,dank ihrer Zauberei, 
Mehr als 100 Jahre später wurden die Ottenschlager im Glauben an die 
Zauberkünste der Zigeuner bestärkt,als 1918 das Altrichterhaus durch 
Brandlegung abbrannte,Das nur einige Meter entfernte Glashütterhaus 
schien auch ein Raub der Flammen zu werden.Die Flammen schlugen an der 
Stadelwand empor,aus der Stroh ragte.Da drehte sich plötzlich der Wind 
und das Glashütterhaus brannte wieder nicht.-Na also!- 
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