Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

ergab jedoch 146 Metzen.Johann Wimberger mußte mit seinem „Acker 
aufn Luß" zu einer Probefechsung herhalten.Auf 2 ganzen 3/64 Joch 
waren 18 Metzen Hafer veranschlagt; die Probefechsung ergab 24 Metzen., 
Die Ottenschläger waren auch damals um gute Ausreden nicht verlegen; 
Es war eben ausnahmsweise ein besonders gutes Jahr.Beim Heu stimmten 
Schätzung und Probefechsung ziemlich überein. - 
Wie sich die wirtschaftlichen Verhältnisse in unserer Heimat in 
den folgendenJahrzehnten im Auf und Ab bis zum heutigen Wohlstand 
entwickelte,ist ja bekannt, 
Aus der jüngsten Geschichte,aus der Zeit des ersten Weltkrieges, 
ist noch das Heldenstück der Rettung dreier Kirchenglocken der Pfarr= 
kirche Reichenau durch die Geschwister Berger (Hofer) zu crwähnen. 
Aus der Besatzungszeit nach dem zweiten Weltkrieg erinnern wir 
uns an das kluge und tapfere Verhalten, besonders der Ottenschläger 
Frauen den Russen gegenüber,sodaß Ottenschlag selbst ziemlich unge= 
schoren blieb,wogegen sich in der Umgebung allerhand abspielte. 
Partisanen 
Vom ehemaligen Bezirkshauptmann von Freistadt, Edmund Me r.1, 
ist nun (1980) ein Buch erschienen „‚Besatzungszeit im Mühlviertel". 
Daraus entnehme ich folgenden Artikel: 
Im Oktober 1945 hat mich der Stadtkommandant Major Sacharjan zu sich 
gebeten und mir mit allen Anzeichen großer Bestürzung mitgeteilt,er 
habe soeben eine Information erhalten,der zufolge sich ungefähr 2000 
Partisanen 18 bis 20 km westlich von Freistadt aufhalten,Er wolle 
mich darüber informieren,weil er die Absicht habe,den Divisions= 
general zu bitten,sofort ein Regiment zum Einsatz . zu bringen, 
Diese Information erschien mir sehr merkwürdig;vor allem,weil ich 
über Aktionen der sowjetischen Wehrmacht oder über Truppenverschiebun= 
gen nie in Kenntnis gesetzt wurde.,Irgend etwas schien hier nicht zu 
stimmen.Ein allfälliger militärischer Einsatz,noch dazu in der Stärke 
eines Regiments,wäre insbesondere für die Landbevölkerung mehr als un=