Volltext: Weck - Koche auf Vorrat (1 / 1916)

Beschreibung der eßbaren Pilze. (1, Tafel.) 
1. Steinpilz. Boletus bulbösus (Bol. edülis). 
Die Farbe des Hutes ist anfangs weißlich, weißlichgelb, später gelbbraun bis dunkel 
braun. Das Fleisch ist weiß und verändert sich nicht, bei alten Pilzen färbt es jedoch 
unter der Oberhaut etwas rötlich. Die Böhren auf der Unterseite des Hutes sind 
zuerst stets weiß, später gelblich und werden im Älter grünlich. Sie sind nicht an 
gewachsen und lösen sich leicht vom Fleische. Der Geruch ist angenehm, der Geschmack 
nußartig. Zehr oft wird er mit dem ungenießbaren Gallen - Böhrling (Tafel 2, 
Ur. 9) verwechselt. 
2. Cierschwamm, Echter Gelbling (Gehling), Pfifferling. Cantharellus eibärius. 
Der Hut ist im Fugendzustande gewölbt, später ausgebreitet mit eingerolltem Bande 
und zuletzt trichterförmig, kraus und gelappt. Die Farbe ist dottergelb, nach der 
Mitte zu meist hellgelb; das Fleisch ist gelblich. Das Fruchtlager an der Unterseite 
des Hutes läuft faltenförmig an dem Stiele herab, ist aderförmig und durch Ouer- 
falten mit einander reich verästelt. Der Stiel erweitert sich nach oben trichterförmig 
und ist voll und fest. Der Geruch ist sehr angenehm, der Geschmack pfefferartig. (Siehe 
auch Falscher Gelbling. Giftige Pilze, Tafel 2, Ur. 11.) 
Z. Schaf-Porling, Schafeuter. Polyporus ovmus Schaeff. 
Der Hut ist verschieden gestaltet, teils gewölbt oder wellig verbogen, teils eben und 
weiß oder graugelblich, im Älter und bei trockenem Vetter rissig gefeldert. Das 
Fleisch ist derb und weiß. Die kurzen Bohren des Futters haben feine runde Mün 
dungen. Der daumendicke Stiel ist voll, weiß, oft gekrümmt und nach unten ab 
gerundet. 
4. Stockschwämmchen, Stock-Schüppling. Pholiöta mutäbilis Schaeff. 
Der Hut ist anfangs gewölbt, später flach ausgebreitet, mit etwas stumpfer Er 
höhung in der Mitte, lederbraun und nach dem Bande zu oft ringförmig mit wässerig 
hellbraunem Farbentone. Das Fleisch ist etwas wässerig und bräunlich. Die Blätter 
sind anfangs hellbraun, später rostbraun. Der Stiel ist ganz besonders charakte 
ristisch, nämlich feinsparrig geschuppt mit einem häutigen, bräunlich-schwärzlichen 
Binge, der allerdings oft verschwindet. Bach unten ist er schwärzlich-braun, nach oben 
hellbraun. 
5. Sommer-Trüffel, Deutsche Trüffel, luber aestlvum Vitt. 
Die Sommer-Trüffel gehört zu den unterirdisch wachsenden Pilzen, die, von einer 
ziemlich festen hülle umschlossen, im Innern die Samenschläuche, eingebettet in eine 
fleischige oder durch hohlräume in Bammern geteilte Gewebsmasse, enthalten. Der 
rundliche Fruchtkörper der Sommer-Trüffel ist schwarzbraun und mit großen pyra 
midenförmigen Warzen bedeckt. Das weiße Fleisch zeigt beim Durchschnitt eine bräun 
lich-weiße Marmorierung. Bur geübte Trüffeljäger können sie suchen. 
6. Spitz-Morchel. Morchella cönica Pers. 
Der hohle Hut ist kegelförmig nach oben geschlossen und an seinem Bande mit dem 
Stiele verwachsen. Die Oberfläche wird durch vielfach miteinander verbundene Bippen 
netzartig in kleine Gruben geteilt. Die Färbung ist grau-, gelb- oder dunkelbraun. 
Das Fleisch ist zart, zerbrechlich und sehr wohlschmeckend. 
7. Speise-torchel, Stock-Morchel. Gyromitra esculenta (Helvella esculenta). 
Der Hut ist sehr unregelmäßig, höckerig, grubig und mit wellenartig verlaufenden 
dicken Falten überzogen. Die Farbe ändert sich von hellbraun bis dunkelbraun. Das 
Fleisch ist wachsartig, sehr zerbrechlich und nicht stärker wie dünnes Teder.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.