Volltext: Die Zweierschützen im Weltkrieg 1914 - 1918 3. Heft (3. Heft / 1933)

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sagt Gruppe Major Damaschka, im Anschlüsse am Hang bis einschließlich Karrenweg im Iwarwroka- 
tal 3. Bataillon, Hauptmann Kawinek, in der Tiefenlinie dahinter 2. Bataillon, Hauptmann Weiß als 
Reserve und vom Karrenweg über die Kuppe südlich Kote 581 bis zur Oslawa, Gruppe Aspöck. 
Oberst von Ilnger betonte, daß der Rückzug aber erst auf seinen Befehl angetreten werden sollte. 
- Run griffen die Russen auch den linken Flügel der Gruppe Unger an. Die Reserven wurden 
eingesetzt und die Linie gehalten, aber neuerlich wurde sie von der russischen Artillerie furchtbar bear 
beitet. 
Der um die Mittagszeit neueinsetzende Angriff der russischen Infanterie gegen das Landwehr 
infanterieregiment Nr. 4 veranlaßte um 12 Uhr 45 Minuten nachmittags alle vom eigenen linken Flü 
gel Meldenden die Lage am linken Flügel sehr kritisch zu schildern und um 1 Uhr 10 Minuten nach 
mittags kam der Ruf durch das Telephon: „L3R. Nr. 4 hat die Höhe 745 aufgegeben und die Russen 
sind dort eingedrungen!" 
Kaum eine Viertelstunde später sprach sich auch der russische Angriff aus der Flanke, wo früher 
das Landwehrinfanterieregiment Nr. 4 gestanden war, gegen den linken Flügel der Gruppe Unger 
aus und um 1 Uhr 25 Minuten nachmittags meldete Hauptmann Weiß: „HIN. Nr. 300 von den stür 
menden Russen zur Gänze gefangen genommen!" — was sich später allerdings als übertrieben her 
ausstellte. 
Das Bataillon Weiß harrte aber aus, trotzdem die nicht in Gefangenschaft geratenen Teile der 
Honved und die Jäger des linken Flügels bald von Panik erfaßt in das Jwanüwkatal und über den 
Pruth zurückfluteten. Daß auch mancher Zweier darunter war, soll nicht geleugnet werden. 
Diese verbreiteten rückwärts so furchtbare Gerüchte, daß der Trainkommandant eigenmächtig mit 
dem ganzen Train, auch mit den Fahrküchen davonfuhr, so daß letztere erst am nächsten Tag abends 
wieder zur hungernden Truppe nach vorne gebracht werden konnten. 
Auch das 44. Landwehr-Infanterietruppendivisionskommando ließ sich von den Gerüchtemachern 
in der Beurteilung zu ungunsten des Regiments beeinflussen. 
Doch der nach dieser Gefechtsepisode gegen die Front der Zweier gerichtete Angriff der Russen 
wurde abgewiesen. Erst der darauf erfolgte russische Vorstoß in die linke Flanke zwang zunächst die 
8. Kompagnie ihren linken Flügel links abbiegend zurückzunehmen. Der um 1 Uhr 35 Minuten nach 
mittags telephonisch gegebene und um 1 Uhr 40 Minuten schriftlich abgesendete Befehl an Hauptmann 
Weiß und Aspöck: „Hauptmann Aspöck hat unbedingt die Rückfallskuppe am Nordwestende von Po- 
tok czarny zu halten bis zum Abend. Hauptmann Weiß hat, nachdem HJR. 300 gefangen, den Rücken 
Kote 730 bis zum ersten „o" der Beschreibung „zu Potok czarny (Spezialkarte) zu besetzen, Anschluß 
an Lir. Nr. 4 links zu suchen." — kam nur deshalb nicht mehr zur Durchführung, weil die Russen in 
zwischen aus dem Kamm der früheren Stellung der Honved und des Landwehrinfanterieregiments Nr. 4 
schon so weit vorgedrungen waren, daß das Bataillon Weiß bereits im Rücken bedroht wurde. 
Hauptmann Weiß beließ die Kompagnie, Leutnant Dr. Studeny als wackere Nachhut und begann 
mit dem 2. Bataillon den Rückzug, und da auch bereits das Infanterieregiment Nr. 45 rechts zurück 
gegangen war, ging nun die ganze Linie der Zweier — als letzte der Front — unter dem Schutz ihrer 
bis fast zur Aufopferung ausharrenden Maschinengewehrabteilungen zurück. 
Leider strebten zu viele der Zurückgehenden dem Jwcnwwkatale zu, in dem das bis zur Raserei 
entfachte feindliche Artilleriefeuer ganze Reihen niedermähte, wobei Oberleutnant Karl Hartmann 
fiel. Die im Oslawatal Zurückwollenden, Oberleutnant Arnreiter mit einem Teil seiner Kompagnie, 
fielen den bereits weit in diesem Tale vorgedrungenen Russen in die Hände. 
Der Regimentskommandant, der beim Telephon verblieben war, bis plötzlich die Verbindung 
mit dem 44. Landwehrinfanterie-Brigadekommando, dessen Standpunkt hinter dem Landwehrinfanterie 
regiment Nr. 4 gewesen, abriß und bis später das Gruppenkommando Urbarz die Verbindung abge
	        
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