Volltext: Die gute vegetarianische Küche

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57. Das Ausschwefeln der Einmachegläser 
und Flaschen. 
Beide müssen zunächst ausgekocht und musterhaft gereinigt sein, 
man legt sie zu diesem Zwecke mit Heu umwickelt in einen großen 
Kessel, füllt kaltes Wasser darauf, läßt sie dann langsam kochen und 
spült sie hierauf mehrere Mal mit frischem kaltem Wasser. Die 
Flaschen müssen dann an der Sonne schrägliegend trocknen und die 
Gläser werden mit sauberen Tüchern ausgeputzt. Um nun aber 
ganz sicher zu gehen, daß die Gläser und Flaschen klar sind, schwefelt 
man dieselben aus. Hierzu hat man zu den Gläsern Korkdeckel 
von verschiedener Größe und zu den Flaschen einige mehr oder 
weniger große Körke. Durch alle bohrt man einen Draht, zieht 
denselben bis zur halben Höhe der Gläser resp. Flaschen nach unten 
heraus, befestigt ihn oben am Kork und biegt ihn unten zu einem 
Häckchen um. In diesem Häckchen befestigt man mehrere Enden 
Schwefelfaden (in jeder Droguerie zu haben), steckt diese an und 
stöpselt dann den Kork auf die Flasche oder das Glas, so daß die 
selben verschlossen sind und der Schwefel innen brennt. Wenn die 
Gläser darauf mit einem weißbläulichen Dampf recht dicht gefüllt 
sind, zieht man den Kork heraus, läßt den Dampf wieder abziehen 
und füllt nun in die äußerst klaren Gläser und Flaschen das dafür 
Bestimmte hinein. Die allgemein übliche Sitte, die Gläser zu füllen, 
so lange noch der Schwefeldampf darin ist, hat gewiß sein Gutes 
und trägt zur guten Erhaltung der Früchte bei; man braucht in 
keinem Falle zu fürchten, daß sich irgend ein Atom von Schwefel 
geschmack den Früchten mittheilte, aber in einzelnen Fällen schadet 
der Schwefeldunst den Farben der Früchte, drum empfehle ich sehr, 
den Schwefel nur als letztes Reinigungsmittel in angegebener Art 
anzuwenden und dann vollständig wieder entweichen zu lassen. Zwei 
oder drei Körke von verschiedener Größe sind ausreichend, da die 
selben ja nicht so sehr fest zu schließen brauchen, vielmehr nur so 
weit decken sollen, daß die Schwefeldämpfe nicht entweichen. 
58. Das Verkorken der Flaschen. 
Hierzu nimmt man neue, von gesundem Korke geschnittene 
Pfropfen, welche mindestens eine Höhe von 4 Centm. haben müssen, 
wirft sie viele Stunden, am besten über Nacht, in frisches Wasser, 
trocknet sie dann wieder und schlägt sie hierauf mit einem hölzernen 
Hammer gut zusammen. Darauf stöpselt man sie in die bereits bis 
auf 5 Centm. breit vollgefüllte Flasche, treibt mit demselben Hammer 
den Kork so weit wie möglich hinein, wobei ein mindestens zwei 
Centm. breiter Raum zwischen Inhalt und Kork bleiben muß, und 
verbindet Letzteren dann kreuzweise mit Drath oder Bindfaden.
	        
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