Volltext: Die gute vegetarianische Küche

15 
Wer eine Maschine zum Verkorken der Flaschen hat, ist jedenfalls 
am besten und sichersten bedient; die Maschinen sind einfach und 
nicht theuer, so daß sie sich in großen Haushaltungen reichlich be 
zahlt machen. 
59. Das Verpichen der Flaschen. 
Nachdem man das Flaschenpech in einem eigens dazu be 
stimmten eisernen Topfe, welcher eng und hoch sein muß, auf einer 
heißen Stelle des Herdes hat zerfließen lassen, dreht man die zu 
gekorkte Flasche mit dem Korke voran bis über den vorstehenden 
Rand des Halses in dem Pech herum, zieht sie darauf heraus und 
dreht die Flasche, den Hals nach oben haltend, um sich selbst herum, 
bis das Pech nicht mehr abfließt. Man muß dabei Acht haben, 
daß sich keine Bläschen im Pech bilden, und sollten dennoch welche 
kommen, dann muß man sie mit einem naßgemachten Hölzchen zu 
sammendrücken, kommen viele Bläschen, dann muß man die Flasche 
nochmals in Pech tauchen. Das Flaschenpech ist sehr theuer und 
das Verpichen damit ist umständlich; ich habe in meiner Praxis 
nun gelernt, daß alles vorsichtig Eingemachte in Flaschen, wenn 
dieselben gut verkorkt und mit Schweinsblase, in neuerer Zeit mit 
Pergamentpapier, fest verbunden waren, sich Jahre lang gut erhielt. 
Man richte sich das nach Belieben ein, nur muß man beim Ver 
binden der Flaschen den Bindfaden und die Kräfte, um denselben 
anziehen zu wollen, nicht sparen. 
60. Vom Einpacken der Gläser und Flaschen zum 
Kochen au bain maris. 
Nachdem die Gläser resp. Flaschen mit ihrem Inhalte gefüllt 
sind, verschließt man sie gehörig nach Vorschrift, umwickelt jede 
einzeln mit Heu oder Stroh, ohne sie dabei zu schütteln oder um 
zudrehen. Man hält sie hierbei, von oben her fassend, mit den 
Fingerspitzen der linken Hand und wickelt das Heu mit der rechten 
Hand ziemlich fest herum; stellt dann die Flaschen sofort in den 
Kessel, in welchen vorher eine 2 Finger dicke Lage Heu gelegt 
war, dicht neben einander, füllt nun die Zwischenräume noch mit 
Heu aus und gießt dann so viel kaltes Wasser darüber, daß es 
mit dem Inhalte der Gläser gleich hoch steht. Sollte das Wasser 
einkochen, muß es durch siedendes Wasser ersetzt werden. 
61. Saure Milch zu bereiten. 
Gute unverfälschte Milch wird in tiefe Glas-, Porzellan- oder 
irdene Steingutschalen gegossen und an einen staubfreien kühlen Ort 
hingestellt. Nach 36 Stunden ist bei warmem Wetter die Milch 
sauer und so dick wie steife Gel6e geworden; bis dahin durste sie
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.