Volltext: Österreichs Paddelsport 1965 (1965)

Zum Auftakt 
der Saison 
19 6 5 
Photo: Durchau 
Abergläubisch ist man nicht bei „Schnek- 
ke"-Linz, denn sonst hätten die Paddler 
dieses Vereins beim Anpaddeln 1965 nicht 
ausgerechnet einen Stern mit dreizehn 
Zacken geformt. 
Doch abergläubisch könnte man werden, 
denkt man an Wetter und Wasser dieses 
Frühjahrs. Ein verregneter April nach ei¬ 
nem langen Winter, Hochwasser in meh¬ 
reren Bundesländern — was Wunder, daß 
viele Wanderfahrer die normalerweise 
Anfang Mai schon etliche hundert Kilo¬ 
meter gepaddelt haben, heuer noch ganz 
ohne Ausfahrt sind. 
Das Wettkampftraining ist freilich im 
Rennsport wie im Slalom und Wildwas¬ 
sersport voll im Gang. Es mußte heuer 
vielfach unter erschwerenden äußeren 
Bedingungen durchgeführt werden — 
aber es wurde trainiert. So mancher Kri¬ 
tikaster, der Anfang Mai noch hinterm 
warmen Ofen hockte, wäre nachdenklich 
geworden, hätte er gesehen, wie zur glei¬ 
chen Zeit die Paddler schon auf dem 
Wasser arbeiteten, um auch in der Sai¬ 
son 1965 wieder erfolgreich im Wett¬ 
kampf bestehen zu können. 
Baubeginn des Ennskraftwerkes Garsten 
(OÖN). Der Aufsichtsrat der Ennskraft¬ 
werke AG Steyr hat die Bauarbeiten für 
das Kraftwerk Garsten vergeben. Damit 
wird der Kraftwerksbau an der Enns in 
ununterbrochener Folge nach den Bauten 
der Kraftwerke Losenstein und St. Panta¬ 
leon fortgesetzt. 
Das Kraftwerk Garsten, die achte Kraft¬ 
werksstufe der Ennskraftwerke, nutzt die 
noch freigebliebene Flußstrecke der Enns 
unmittelbar oberhalb der Stadt Steyr. Die 
Kraftwerksanlage und das Wehr liegen 
in einem Durchstich einer Ennsschlinge ge¬ 
genüber dem Markt Garsten, Der Bau 
vollzieht sich somit im Trockenen. Erst 
nach Fertigstellung der Anlagen wird die 
gesamte Enns über den Durchstich umge¬ 
leitet und aufgestaut. Der Flußlauf ver¬ 
kürzt sich dadurch um 800 m. Das Alt¬ 
bett der Enns wird mit überschüssigem 
Aushub aufgefüllt und für die Allgemein¬ 
heit nutzbar gemacht. 
Rund 350 Bauarbeiter finden während der 
zweieinhalb Jahre Bauzeit Beschäftigung. 
600.000 Kubikmeter Erd- und Felsaushub, 
60.000 Kubikmeter Beton, 900 t Baustahl, 
1200 t Maschinen kennzeichnen den Um¬ 
fang dieses Bauvorhabens, das rund 300 
Mio. S kosten wird. Die beiden Maschi¬ 
nensätze leisten rund 30.000 kW und brin¬ 
gen im Jahr 138 Mio. KWh Strom, der je 
zur Hälfte der Verbundgesellschaft und 
der Oberösterreichischen Kraftwerke AG 
zufließt. Das Kraftwerk Garsten wird das 
erste vollautomatische Wasserkraftwerk 
der Ennskraftwerke AG sein. 
Ubernachtungsmöglichkeit 
bei der 
Rolllähre Traismauer 
Der Paddelsportverein Traismauer teilt 
mit, daß der Verein unmittelbar an der 
Donau eine Vereinsanlage geschaffen 
hat, die allen Wassersportlern und Wan¬ 
derern, unabhängig von Vereinszugehö¬ 
rigkeit oder Nationalität, zur Übernach¬ 
tung und zum vorübergehenden Aufent¬ 
halt (mehrere Tage) zur Verfügung steht. 
In der Anlage steht für die Gäste in ei¬ 
nem Eisenbahnwaggon, ein Schlafraum 
mit 3 Stockbetten (6 Schlafplätze) mit Auf¬ 
enthaltsräumen und einer Kochstelle (Gas¬ 
kocher) zur Verfügung. Außerdem ist ein 
Bungalow, zur Zeit ohne Betten, vorhan¬ 
den. Die Anlage liegt im Augebiet, di¬ 
rekt beim rechtsseitigen Rollfährenmast 
und ist nur durch eine Uferstraße von der 
Donau getrennt. Eine große Wiese bietet 
schöne Zeltmöglichkeit. Im fast stehenden 
Kehrwasser ist direkt beim Mast eine gu¬ 
te Anlegemöglichkeit. 
Für die Gäste liegt beim Fährmann auf 
der Rollfähre ein Gästeschlüssel bereit, 
mit dem der Zutritt zum Waggon und 
zum Bungalow möglich ist. Im Aufent¬ 
haltsraum des Waggons, liegt ein Gäste¬ 
buch auf. Es gibt keine Gebühren — der 
Aufenthalt ist kostenlos. Im ca. 80 m 
entfernten Rollfährengasthaus gibt es Ge¬ 
tränke und Jause. Die Stadt Traismauer 
liegt ca. 2Vi km flußaufwärts und ist über 
eine asphaltierte Straße leicht erreichbar. 
.ÖSTERREICHS PADDELSPORT" 3/1965 
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