Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

Mitteilungen über die zum Kriegs 
dienst einberufenen Liberten. 
Babonits Karl, Dr., 
bei der zweiten Musterung tauglich befunden, ist am 
30. August nach Mährisch-Schönberg zum dortigen Infanterie- 
Regiment eingerückt (hat vorher das Rigorosum bestanden 
und ist zum Dr. Phil. promoviert worden). 
/ Leutnant in einem Feldkanonen-Regiment; rückte mit 
Kriegsbeginn als Fähnrich ein, machte von August an die 
N Kämpfe in Galizien, Russisch-Polen und in den Karpathen 
j mit, wurde im Felde zum Leutnant befördert, am 5. Juli 
1915 mit dem Signum laudis ausgezeichnet; steht derzeit auf 
dem italienischen Kriegsschauplätze. 
Er schreibt am 10. August 1915: 
„Ich bin jetzt seit mehreren Tagen in unserer sogenannten oberen Stellung, 
wo ich die Tage abwechselnd in unserer guten Offiziershütte und auf dem weniger 
bequemen Beobachtungsstand zubringe. Dieses Dienstes Einerlei wurde vor 
gestern und gestern durch eine Bergpartie angenehm unterbrochen. Am ersten 
Tag versuchten wir, d. h. ein ziviler Bergführer, ein Oberleutnant, der zwei 
schwere Geschütze befehligt, und der eigentlich Veranstalter des militär-touristi 
schen Unternehmens war, einer seiner Kanoniere und einer meiner Geschütz 
führer, die Besteigung an einer falschen Seite; denn nach einer zuletzt schon recht 
schwierigen Kletterei kamen wir zu einem Grat, über den, für uns wenigstens — 
ein Weiterkommen nicht mehr möglich war. Wir kehrten also unl und kamen 
noch vormittags wieder nach Hause; ich bereute diese Mühe aber gar nicht, 
denn ich lernte dadurch einiges Nützliche im Bergsteigen. Gestern 3 Uhr mor 
gens zog dieselbe Patrouille, verstärkt durch einen Korporal meiner Batterie, 
von dem ich wußte, daß er ein guter Bergsteiger sei (er hat in Steyr mit 
unserem a. H. Dr. Kauer Touren gemacht) wieder aus und um 10 Uhr vor 
mittags nach einem nicht besonders schweren oder gefährlichen Weg (der aber 
natürlich mehr als Dachstein, Zugspitze oder Watzmann Mittelspitz erforderte)