Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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taillonskommando zu melden habe. Diese Anordnung beruhte auf 
einem Befehl des AOK., daß die Besitzer der Goldenen Tapferkeits 
medaille aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zurückgezogen 
werden sollen, um ihrem Truppenkörper erhalten zu bleiben. 
Poppr gehorchte nur widerstrebend. Er befand sich am Nach 
mittag des 4. Oktober bereits auf dem Wege nach rückwärts, als es 
den russischen Infanteriemassen gelang, die Stellung des Batail 
lons IV/83 an beiden Flügeln zu durchbrechen und hierdurch auch 
die Mittelkompanien zur Preisgabe ihrer Abschnitte zu zwingen. Das 
aller Fernsprechverbindungen beraubte Bataillonskommando befand 
sich weiter rückwärts in einem „Fuchsloch", dessen Eingang durch 
Artilleriefeuer verlegt war. 
In dieser überaus kritischen Lage ergriff Fähnrich Poppr die Be 
fehlsgewalt über die zurückdrängende Mannschaft verschiedener 
Kompanien, besetzte rasch den Waldrand zwischen der ersten und 
zweiten Verteidigungslinie, eröffnete mit etwa 80 bis 90 Mann ein 
heftiges Schnellfeuer auf die anrennenden Russen und ging alsbald 
zum Gegenangriff über, dem der Feind unter Zurücklassung zahl 
reicher Gefallenen, Verwundeten und Gefangenen weichen mußte. 
Durch diesen Teilerfolg wurde der ganze Angriff zum Stehen ge 
bracht; die verlorenen Stellungen konnten zurückgewonnen, die 
Front der eigenen Division und beider Nachbarabschnitte auch wei 
ter behauptet werden. 
DAS STURMTRUPPUNTERNEHMEN BEI BATKÖW 
Vorübergehend beim Ersatzbataillon eingeteilt, kam der Leut 
nant i. d. Reserve Poppr auf wiederholtes Drängen im Frühjahr 1917 
doch wieder an die Front und fand sein Regiment in den alten Stel 
lungen bei Batköw wieder. Es gelang ihm neuerdings, durch ver 
schiedene kühne Unternehmungen die Aufmerksamkeit bei Freund 
und Feind auf sich zu lenken und sich weitere Auszeichnungen zu 
erwerben, dann aber befahl das Korpskommando, daß dem Unter 
nehmungsgeist dieses kühnen Offiziers Zügel anzulegen seien, wenn 
nicht besonders wichtige Zwecke in Betracht kämen. 
Einen solchen sah das Divisionskommando in der Notwendig 
keit, russische Gefangene einzubringen, um endlich die Zusammen 
setzung der feindlichen Verstärkungen feststellen zu können. Es 
gestattete demnach dem sich sofort freiwillig meldenden Leutnant 
Poppr die Durchführung eines Erkundungsvorstoßes nach eigenem 
Gutdünken. 
Poppr stellte einen Sturmtrupp von 35 Mann zusammen, ließ aus 
Pfosten einen starken Rahmen zimmern, auf dem er 120 Handgrana 
ten befestigte und zur Zündung herrichtete. Dieser Rahmen wurde 
dann in der Nacht zum 4. Juli 1917 an und unter die dichten russi-
	        
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