Volltext: Der Militär-Maria Theresien-Orden

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Bainsizza und des ML Santo an Bedeutung erheblich gewonnen und 
ist noch bis in die letzte Woche des Oktober 1917 das Ziel hart 
näckiger italienischer Angriffe gewesen. Einer vorspringenden 
Bastion vergleichbar, vom Feinde nördlich und südlich flankiert, 
konnte dieser Berg nur von einer heldenhaften Truppe unter Auf 
bietung aller körperlichen und seelischen Kräfte behauptet werden; 
seine Verteidigung stellte an alle Beteiligten geradezu übermensch 
liche Anforderungen. 
„Wenn der von den Italienern eng umklammerte, schwer zu 
behauptende Mt. S. Gabriele fällt, dann werden auch die östlich 
Görz und im Wippachtal befindlichen Stellungen unhaltbar." So lau 
tete der Bericht des vom deutschen Hauptquartier zur Orientierung 
entsandten GdA. Kraft v. Delmensingen. 
Infolge völliger Erschöpfung der den Berg verteidigenden Bri 
gade des Obersten Laxa 1 ) mußte deren Ablösung verfügt werden. 
Sie erfolgte durch die 81. HIBrig. mit den HIR. 1 (Budapest) und 17 
(Szekesfehervär), deren Kommando an Stelle des erkrankten bisheri 
gen Brigadiers der Oberst v. Kratochvil des zur Schwesterbrigade 
gehörenden HIR. 4 zu übernehmen hatte. Für den Wechsel der Be 
satzungen in den Unterabschnitten war der 10. September vorge 
sehen, doch dauerte seine Durchführung mehrere Tage, weil das ita 
lienische Artilleriefeuer Bewegungen zu und von den Kampfstel 
lungen nur nachts gestattete. 
Der Zustand der Schützengräben und Kavernen hatte durch die 
vorangegangene dreiwöchige Beschießung schwer gelitten; es gab 
nur mehr wenige deckende Unterstände, keine geschützten Verbin 
dungswege, keine Wasserbehälter; alles, was mit unendlichem Fleiß 
mühsam dem felsigen Boden abgerungen worden war, hatten die 
schweren Granaten wieder eingeebnet. Es gab nur Steinblöcke und 
versengtes Gestrüpp, dazwischen Leichen und Verwesungsgeruch. 
Der erste Eindruck, den die ablösenden Honveds empfingen, 
war ein niederschmetternder. Der Oberst des HIR. 1 berichtete 
schon am ersten Tage, er könne bei seiner Soldatenehre unmöglich 
dafür einstehen, daß der ihm zugewiesene Abschnitt den fortgesetz 
ten Angriffen länger standhalten werde, zumal die Bergung der Ver 
wundeten, der Zuschub von Munition, die Heranbringung von Was 
ser und Verpflegung bei Tage ganz unmöglich, bei Nacht ein ge 
wagtes Unternehmen sei. Oberst Laxa, der Divisionär FML. v. 
Hrozny und der Kommandant des Hauptabschnittes GdK. Fürst 
Schönburg-Hartenstein pflichteten dieser Auffassung, unter dem 
*) Oberst Laxa ist für die Verteidigung des Mt. S. Gabriele vom 17. August 
bis 16. September 1917 mit dem Ritterkreuz des Militär-Maria Theresien-Ordens 
ausgezeichnet worden.
	        
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