Volltext: Mariengrüße aus dem Benediktiner-Gymnasium Kremsmünster zum zehnjährigen Bestande der Congregatio Maior

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der Kapelle erklärte Abt Alexander Mariä Vermählung (Desponsatio), das 
1725 für die ganze Kirche erlaubt worden war. 
Doch fehlte zu diesem Schritte die päpstliche Genehmigung. Der be- 
rühmte Benediktiner P. Anselm Desing von Ennsdorf, ein Mund unseres 
Klosters, knüpfte deshalb 1741 Unterhandlungen in Rom an. Durch Vermitt 
lung des Minoriten-Generals Kreszenz Krisper bestätigte Papst Benedikt XIV. 
durch Breve vom 17. Dezember 1745 die neue Kongregation?) Der Anschluß 
an die Prima Primaria oder an die Kongregationen der Dominikaner konnte 
nicht erreicht werden?) 
1745 wurde durch ein Dekret des Abtes („Observanda in instituenda 
Congregatione Mariana“) die Kongregation wegen der großen Anzahl der 
Sodalen geteilt. Die Zöglinge der (1743 gegründeten) Ritterakademie samt den 
Rhetoren^) hielten ihre Versammlungen in der Kapelle, die Zöglinge des Gymna 
siums im Museum. Die Messe besuchten sie aber alle gemeinsam im Sacellnm. 
Es wnrden auch zwei Präsides bestellt. Doch scheint es, daß man damit keines 
wegs die Errichtung von zwei ganz getrennten Kongregationen beabsichtigte. 
Vielmehr läßt sich ans dem Dekret von 1745 nur die räumliche Trennung bei 
Versammlungen erschließen. Der Präses der Minor dürste etwa der Koadjutor 
der Maior gewesen sein. Dafür spricht auch der Umstand, daß keine Bestätigung 
der Congregatio Minor vom Heiligen Stuhle vorliegt, um die man doch jedenfalls 
hätte nachsuchen müssen. 
1747 wurde ein einheitliches Sodalenbüchlein eingeführt, das P. Nonos 
Stadler eigens für die Kremsmünsterer Marienkinder verfaßt hatte und jedem 
unentgeltlich zugeteilt wnrde. Es führt den Titel: „Breviarum Sodalis Parthenii, 
sive leges congregationis, quae in Academia Cremifanensi sub titulo Mariae 
in Pisculinula errecta .... est“. Der erste Teil behandelt die Statuten, der 
zweite und dritte Teil ist Gebetbuch, der vierte enthält einige päpstliche Bullen, 
Belehrungen über Ablaß, Betrachtung usw. Das Büchlein ist eine Fundgrube 
für die Geschichte des Kongregationslebens. 
1746 verlieh Papst Benedikt XIV. allen Sodalen, die an den dreitägigen 
Exerzitien teilnehmen einen vollkommenen Ablaß?) 
1748 wurde zum ersten Mal der Eid abgelegt, an der unbefleckten Empfäng 
nis Mariens festzuhalten und sie zu verteidigen, bis die Kirche anders entschieden 
habe?) Dieser Eid wurde schon früher an der Salzburger Hochschule geleistet; 
durch die Mönche, welche dort als Professoren wirkten, wurde er dann auch in 
unserem Kloster eingeführt. Wie diese Feier stattfand, werden wir später sehen. 
Z Vollständig abgedruckt bei Stadler, pag. 279 f. In einer anderen Bulle 
vom gleichen Datum wurde der Altar für gewisse Totenmessen auf 7 Jahre mit 
Privilegien ausgestattet (abgedruckt bei Stadler, pag. 284). 
2) Hagn 148. 
3 ) Es gab folgende Klassen im Gymnasium: die unterste hieß Principie, 
2. Rudimenta, 3. Grammatik, 4. Syntax, 6. Poesie, 6. Rhetorik. Die Rhetoren 
waren also in der obersten Klasse des Gymnasiums. 
4 ) Auf 7 Jahre. Abgedruckt bei Stadler, pag. 286. 1763 wurde er neuer 
dings verliehen, ebenso 1760. 
5 ) Ein weitläufiger Bericht davon im Stiftsarchiv X III/f, geschrieben von 
P. Nonos Stadler.
	        
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