Volltext: Mariengrüße aus dem Benediktiner-Gymnasium Kremsmünster zum zehnjährigen Bestande der Congregatio Maior

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diesem Tage versammeln sich (nach vorausgegangener Beichte) die Sodalen 
um %4 Uhr bei der Pforte des Museums und ziehen von dort nach Rohr. Nach 
dem Schlosse Kremsegg beginnen sie das Officium B. M. V. zu beten, an das 
sich dann die Litanei anschließt. In Unterrohr wird das Amt gesungen und 
während desselben die heilige Kommunion empfangen. Die Rückkehr vollzieht 
sich ,,81116 online“. 1 ) Am Oktavtage von Fronleichnam errichtete die Kongre 
gation einen Altar im Garten. (Denn damals war auch am Oktavtage theo- 
phorische Prozession.) Für jeden verstorbenen Sodalen, ebenso für jedes Mitglied 
des Stiftes beteten die Sodalen das Totenoffizium (1 Nocturn und die Laudes). 
Die Studentenkongregation war aber in mancher Beziehung von der 
Rosenkranzbruderschaft abhängig. So hatte sie keine eigene Kasse. Die Mit 
gliedsbeiträge und die Summe, die beim jährlichen Opfergang eingenommen 
wurde, floß in die Kasse der Bruderschaft. Erst 1710 bestimmte Abt Alexander 
Straffer, daß die Beiträge der Studentenkongregation getrennt verrechnet 
würden. Erst später trat im Geldwesen vollständige Trennung ein (1744). * 2 3 4 5 ) 
Auch die „Thomasgürteln" mußte die Kongregation bezahlen, „contra fas et 
aequum“, wie Fr. Oddo schreibt. 
Zum Unterschied vom gegenwärtigen Brauche trugen die alten Kongre- 
ganisten bei besonderen Festlichkeiten eine eigene Kleidung?) Sie bestand aus 
einem langen, blauen, faltigen Mantel. Borne an der Brust waren Verzierungen 
angebracht. Man nannte dieses Gewand auch Toga?) Manchmal trugen sie 
auch einen schön geschnitzten Stab, an dessen oberen Ende die Marienmedaille 
angebracht war. (Siehe das zweite Deckenfresko in der Studentenkapelle!) 
Die „Barvnli“, d. h. die Schüler der untersten Klasse, trugen am Fronleichnams 
tag eine eigene Kleidung. Alle diese Schätze befanden sich im „Vestiarium“, 
das im Konvent untergebracht war. 
Zum Schlüsse möge noch die Lifte der Präsides und Präfekten hier Platz 
finden?) 
P. Placidus Marstaller 1665—? 6 ) 
P. Erenbert Plumberger 1682/85 7 ) 
P. Gotthard Vischl 1702/8 
Michael Philipp Neidlinger 
P. Leopold Pancheri 1704/5 
Josef Sebast. Weinberger 
P. Wenceslaus Müller 1705/6 
Michael Josef Krözer 
P. Georg Reitter 1707/8 
Daniel Grezmillner 
P. Ambros Ziegler 1710/11 
Josef Keint 
P. Ambros Ziegler 1711/12 
Karl Hu ebner 
P. Basilius Rieder 1712/18 
Franz Michael Weinberger 
P. Simon Hundstorffer 1714/15 
Franz Reindl 
P. Simon Hundstorffer 1715/16 
Adam Sertel 
Z 1708 wird diese Wallfahrt schon „a multis annis continuatus usus“ genannt. 
(Hagn 181 Anm.) Doch scheint man mit dem freien Heimweg schlechte Erfahrungen 
gemacht zu haben, denn in den Statuten heißt es: „Es ist nicht erlaubt auf der Rück 
kehr von Rohr fremde Kirschbäume zu besteigen" (Hagn 132). 
2 ) Rechnungsbuch von 1764. 
3 ) Hagn 267 Nr. 5. 
4 ) Ein solches Gewand besitzt P. Theophil Dorn. 
5 ) Zusammengestellt nach den Oatalogi Consilii Mariani, wenn nicht eigens 
vermerkt. 
o) Rechnungsbuch von 1764. 
7 ) Pachmayr 682.
	        
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