Volltext: Sperrfeuer um Deutschland

der Schlachtengott ist den Angreifern gnädig. Die mit Nebel und 
Pulverschwaden angefüllten Schluchten entziehen die Heransteigenden 
der feindlichen Sicht. Am Nachmittag ist auch das geschafft. 
Die nördlichste Division der Gruppe Stein, die 12. preußische 
Infanteriedivision, führt einen wuchtigen Stoß durch das ganze ita 
lienische Stellungssystem und gelangt — eine einzigartige Leistung in 
der ganzen Kriegsgeschichte — mit Teilen noch am ersten Angriffs 
tage bis nach Karfreit im Isonzotal. Sie steht damit 26 Kilometer 
tief im Feinde. 
Am 25. Oktober leuchtet die Sonne vom blauen Fimmel herab. 
Der kühne Stoß wächst sich zur Operation aus. 
Aus hundert Einzelhandlungen, die von tatkräftigen Offizieren 
geleitet und von einer immer besser werdenden Truppe ausgeführt 
werden, ergibt sich der unaufhaltsame Vormarsch der ganzen Armee 
gegen die Ebene. 
Am 27. Oktober fällt der Monte purgesstmo, das letzte befestigte 
Massiv vor Lividale und der Ebene. Am gleichen Tage abends ist 
Lividale erobert. Jetzt gibt es kein Einhalten mehr. 
Am 26. Oktober ist Udine genommen. 
An diesem Tage des rastlosen Vormarsches stürzt auch die ganze 
Isonzo-Front zwischen Görz und dem Meere ein. Die z. italienische 
Armee geht unaufhaltsam zurück, um sich nicht ins Meer werfen zu 
lassen. Die Operation, die ursprünglich nur mit beschränktem Ziel 
gedacht war, weitet sich immer mehr aus. 
Am 3). Oktober, sechs Tage nach Beginn des Angriffs, ist der 
Tagliamento in seiner ganzen Breite erreicht. Die Ebene zwischen 
dem Fluß und den Bergen, aus denen der Sturmwind kam, ist mit 
den Trümmern zweier italienischer Armeen besät. 
Am Morgen des z. November bricht überraschend schnell die ganze 
Tagliamento-Front ein. Selbst diese starke natürliche Schranke gibt 
den Geschlagenen keinen 'Aalt. 
Am o. November stehen die Verfolger am Piave. Die Not zwingt 
zur Bescheidenheit. Man darf sich hier Ln Italien nicht auf Ziele ein 
lassen, die nicht erreicht werden können, weil die Kräfte anderswo 
dringender gebraucht werden. Nach und nach werden die deutschen 
Divisionen aus der Front gezogen. Sie müssen in den Westen. 
Unter dem Einfluß Lonrad von Hoetzendorfs versuchen die Öster 
reicher noch einmal, von Norden aus der alten Ecke aus Asiago und 
Arsiero heraus, eine Offensive mit beschränktem Ziel in Schwung zu 
bringen. Über kleine Anfänge kommt sie nicht hinaus. 
Die Schlacht zuckt noch. In Tirol oben und unten längs des 
Piave kommt es zu örtlichen Kämpfen.
	        
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