Volltext: Um Longwy und Verdun (4 / 1915)

Das Blut fließt über die Finger, ein Finger ist durch¬ 
schossen! Ich verbinde mich im Gehen selbst und treffe 
einen General nach einer Viertelstunde und richte meinen 
Auftrag aus. Dann begab ich mich nach dem Verband¬ 
platz in Longuyon, um mich verbinden zu lassen. Zu be¬ 
schreiben, was ich da sah, dazu fehlen mir die Worte, 
ich will es Euch später zu erzählen versuchen. Still ging 
ich wieder, denn die da lagen, hatten Hilfe nötiger als 
ich. Jetzt heilt mein Finger schön. Alle die Helden vom 
kleinen Häuflein sind von meinem Major zu einer be¬ 
sonderen Auszeichnung, möglichst zum Eisernen Kreuz 
notiert und eingegeben worden. 
Es geht weiter, und ich mache Schluß. Ob ich ein zweites- 
mal wieder so entrinnen werde, ist mehr wie fraglich. 
Hoffen wir! Ich möchte Euch so gerne Wiedersehen! 
Auf dem linken Aügel der Rronprinzen-Armee. 
Montag den 24. August, 6 Uhr früh, rückten wir vom 
Biwakplatz ab und marschierten nach einem 20 km ent¬ 
fernten Orte, wo wir schon Gefechtsstellung einnahmen 
und auf einer Wiese abkochten. Zu diesem Zwecke 
wurden ein paar Kühe, welche frei auf den Feldern herum¬ 
liefen, eingefangen und geschlachtet. Hierbei hatten wir 
den ersten Verwundeten: ein Kamerad wollte einen Kno¬ 
chen durchschlagen, rutschte dabei mit dem Beile ab, hackte 
den Stiefel durch und sich in den Fuß. Vielleicht 5 km 
vor uns war ein schweres Gefecht im Gange, und wir war¬ 
teten auf den Befehl zum Vorrücken. Ein bayerisches Land¬ 
wehr-Regiment stand schon im schwersten Feuer. 5% Uhr 
kam der Befehl zum Nachrücken. Nachdem wir ca. Vr 
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