solcher kleinen Enkelkinder herumspielen: da
ist's gleich, ob noch «ins mehr mitißt oder
nicht!"
Gerührt drückte ich dem Manne die Zand.
„Weih Gott," sagte ich dabei, ..hätten
Sie es nicht genommen, so hätte ich für das-
selbe gesorgt."
Und zu der Frau gewendet, fuhr ich fort,
didem ich meinen Mund ihrem Ohre näherte:
„Für mich haben Sie Ihr Leben geopfert;
Worte vermögen, meinen Dank nicht auszu-
drücken. Aber das schwöre ich Ihnen: Ihr
Kind wird bei uns wohl aufgehoben werden.
Jener brave Mann dort wird es mit sich
nehmen, danlit es mit seinen Enkeln aufge-
zogen wird."
Ich ergriff der Sterbenden Hand. Das
war mein feierlichster Schwur auf dieser Welt
gewesen.
Ihre halb verglasten Augen hingen dank-
bar an den meinen und ein sonniges Lächeln
verklärte ihre bleichen Züge, als der alte,
biedere Feldwebel herantrat und das kleine
Mädchen freundlich herzte.
Noch einmal ging ein konvulsivisches Zucken
durch ihren Leib. Ihre Lippen formten ein
Wort — es klang wie: „Merci!"
Dann war sie gestorben — für mich!
„Maman!" tönte der schmerzlich zitternde
Ruf des kleinen Mädchens durch den stillen
Raum.
Die Soldaten entblößten ehrfurchtsvoll
das Haupt vor der hehren Majestät des To«
des. Ich mußte meine ganze Willenskraft
zusammennehmen, um meinen Tränen zu
gebieten. Stumm stand ich am Lager der
Toten, ihre erkaltende Hand in der meinen
haltend. Mein inbrünstiges Flehen aber stieg
zum Himmel hinauf vor Gottes Thron für
die Seele eines Menschen, der mir das kost-
barste irdische Gut, das Leben, durch Hin-
gäbe des seinigen erhalten hatte.
Eine Salve, die draußen krachte, riß uns
aus unserem stillen Gebet.
Der Mörder hatte seinen Lohn emp-
fangen.
Margot war nun Doppelwaise. — —
Bucht
Qattaro