Volltext: Kämpfer an vergessenen Fronten

Sergeant Gladser fehlte mir sehr. Sein Verlust war für die Kompagnie unersetzlich. Er war seit mehreren 
Iahren Polizeiwachtmeifter in Bismarckburg gewesen. Er kannte gerade die alten Askari der Kompagnie 
genau. Was ein tüchtiger Europäer, den die Askari lange kennen nnd zu dem sie daher besonderes Vertrauen 
haben, in einer Kompagnie, namentlich in einer so jungen, bedeutet, weiß jeder, der die Schwarzen kennt. 
Ende Juli ging General Wahle nochmals gegen 
von Abercorn her bedroht, nach acht Tagen zum 
pedition den Erfolg, daß die Engländer bis zum 
in das deutsche Gebiet einbrachen. 
c) Der Kreuzer 
Der bei Kriegsausbruch in Daressalam 
Kommandant Fregattenkapitän Looff, hatte 
Handelskrieg geführt und am 20. September 
britischen Kreuzer ,,Pegasus" in Grund ge 
Kohlen und Munition in die Mündung des 
zurückgezogen. Hier wurde die ,,Königsberg" 
von weit überlegenen feindlichen Seestreitkräften 
Von vier, später sechs modernen Kreuzern 
und Motorbooten vermochten ihr nichts a 
langen erfolgreichen Ausharren der „Königsb 
a. Schönfeld, der den Küstenschutz befehl 
ländern immer wieder die Einfahrt in das M 
1915 machte der vom Feind gekaperte und 
der Deutsch-Ostafrika-Einie gehörig, eine Er 
Tagebuch des Gefreiten d. Res« Wöhrle der Abteilung Delta. 
1. Januar 1915. Die „Königsberg" fing einen Funkspruch des vor der Mündung liegenden englischen 
Kreuzers „Ehatam" auf: „herzlichen Glückwunsch zum neuen Jahre. Wir hoffen Ihnen bald zu sehen. 
The British." Worauf die „Königsberg" in englischer Sprache antwortete: „Thanks. The same to you. 
If you want to see me, I am always at home. Looff. Königsberg." 
Die Herren Engländer wollen mal zeigen, daß sie einen deutschsprechenden Offizier an Bord haben. 
Ihren Namen nannten sie nicht (Namen des Kreuzers). Die nehmen tatsächlich an, wir wissen nicht, daß 
es die „Ehatam" ist. 
6. Februar 1915. 4.30 Ahr Wecken. 5 Ahr Appell. 7 Ahr Arbeitsdienst. — Ja, das war eine Aber- 
raschung! Kaum hatte ich heute morgen das Wort Arbeitsdienst geschrieben, als unser Hornist vom anderen 
Zelt angerannt kam und Besehl überbrachte: „Sofort feldmarschmäßig in die Stellung rücken. Der „Adjutant" 
kommt herein." Ich brauchte glücklicherweise nur die Jacke anzuziehen und umzuschnallen. Nuu Gewehr vom 
Ständer nehmen, laden, sichern und antreten. Einige Kameraden hatten sich Strümpfe und Stiefel wieder 
ausgezogen und in die Falle gepackt. Aber auch diese waren schnell fertig. Nun hieß es, Abrücken im Lauf¬ 
schritt. Bedienung des 6,7 Zentimeter-Geschützes (Roederer) war schon an uns vorbei seinem Stand zu 
gerast. 3,7 Zentimeter-Bedienung sah ich gerade noch auf der Schoenfeld-Brücke in den Mangroven ver¬ 
schwinden. Atemlos kamen wir an und warfen uns förmlich in unsere Sandsackdeckung. Drei Minuten 
später kamen die Leute mit 98er Gewehren des anderen Halbzuges und besetzten den Rest der Deckungen. 
Alle übrigen Leute, die nur Pirschbüchsen hatten, liefen in unsere alte Stellung beim 3,7 Zentimeter-Geschütz. 
Nun lagen wir und warteten ab. Die Sonne war noch nicht so hoch, daß sie Ssimba-Aranga ganz bescheinen 
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