Volltext: Führer durch Bad Hall, Oberösterreich

Wasser wie über etwa durch Grabungen neugewonnene Sole 
zu. Großmütig ließ man zwar den bisherigen Nutznießern vor¬ 
läufig das weitere Benützungsrecht, unterband aber natürlich 
durch diesen Erlaß jedwede Lust der Besitzer, zur Vergröße¬ 
rung ihrer Anstalten etwas daranzusetzen. Die Folge davon 
war, daß sich niemand der Quelle annahm; die zuständige 
Behörde, die Salinendirektion in Gmunden, entschied zwar, für 
die Erhaltung der Quelle hätten die Nutznießer aufzukommen, 
doch diese wieder behaupteten unter Hinweis auf den oberwähn¬ 
ten Erlaß, dies sei Sache des Ärars und beschränkten sich nur 
auf die allernotwendigste Instandhaltung. Leider wartete der 
bei der Quelle vorbeifließende Sulzbach nicht auf die Ent¬ 
scheidung dieser Streitfrage, bohrte sein Bett der Quelle immer 
näher und bald bestand größte Gefahr, daß er die Quelle in 
sich aufnehmen werde. Da traten die obderennsischen Land¬ 
stände als rettender Engel ein; auf ihre Kosten wurde 1847 
dem Sulzbach ein neues, entfernteres Bett gegraben und ein 
Schacht für die Quelle hergestellt. Im nächsten Jahre wurde 
mittelst Erlasses des Ministeriums des Innern die Quelle dem 
Lande Oberösterreich übergeben unter der Voraussetzung, daß 
sie nur zu Heilzwecken verwendet werde und daß das Land 
alle künftigen Kosten und Auslagen auf sich nehme. Aber erst 
vier Jahre später gelang es der Überedungskunst des damali¬ 
gen Präsidenten des Landeskollegiums, Eduard Freiherrn von 
Bach, die Bedenken der Stände gegen die vom Ministerium 
gestellten Bedingungen zu zerstreuen; im Frühjahre 1852 er¬ 
folgte die tatsächliche Übernahme der Quelle durch das Land 
Oberösterreich und von da an wird Hall Badeort im modernen 
Sinne des Wortes. Mit der ihm eigenen Energie setzte sich 
Freiherr v. Bach für die Ausgestaltung Halls zum Badeorte 
ein. In rascher Folge wurde der bestehende Schacht vertieft 
und neue Bohrlöcher getrieben, welche die Gesamtmenge der 
Jodsole beträchtlich steigerten, sowie mit dem Baue eines 
für die damalige Zeit mehr wie entsprechenden Kur- und Bade¬ 
hauses begonnen. Mit der Saison 1855 wurde das neue Bade¬ 
haus seinem Zwecke übergeben; bald darauf wurde der heute 
so prächtige Park durch den Gärtner des benachbarten Stiftes 
Kremsmünster, Runkel, angelegt und zum bereits bestehenden 
Quellentempel (Ursprung der Taßilo-Quelle) eine kleine Trink¬ 
halle angebaut in Verbindung mit Arbeitsräumen für Flaschen- 
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