Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

nichts, besonders da sie mit Deiner Neigung zusammenfallen. Also 
rasch zur That! — I 
Fritz. Du hast Recht, mich anzueifern. Ich will mich heute 
erklären. 
Fr. v. Hammer.“ Nicht heute, sogleich. Auguste muß sofort 
—V— erwartet vielleicht ihren Arzt. — 
Ergreife die Gelegenheit. Ich werde im Nebensalon deine Rückkehr ab⸗ 
warten. (Ab rechts). 
Fritzz. Ja wenn das Reden nur mitunter nicht so schwer wäre. 
Eine Parlamentsrede zu, halten ist leichter, als einem Mädchen die 
drei einfachen Worte zu sagen: Ich liebe Dich! 
Dritter Auftritt. 
Auguste. Fritz. 
Auguste. (Fritz die Hand reichend) Es ist sehr freundlich von Dir, 
Fritz, mir Deinen Morgengruß zu bringen. 7 
Fritz. Es gehört zu meinen lieben Gewohnheiten, mich täglich 
Deinem Befinden zu erkundigen. 
Auguste. Ich glaube, ich bin nur noch aus Gewohnheit krank. 
Man wird verwöhnt, wenn man sich längere Zeit hindurch von ängst⸗ 
licher Theilnahme umgeben sieht. (Setzt sich und gibt Fritz ein Zeichen, Platz 
zu nehmen.) 
Frütz. Und Du befindest Dich nun wieder ganz wohl? 
Au guste. Ich glaube, doch Doktor Wagner behauptet, ich müsse 
mich noch schonen. — Wo er nur bleibt? Um diese Zeit pflegt er 
sonst bereits hier zu sein. IJ J 
Fritz. Du mußt Dich wohl noch leidend fühlen, da Du den 
Arzt mit solcher Ungeduld erwartest. 
Au guste (erlegen). Leidend — o nein. Wie gesagt, ich glaube, 
ich erwarte ihn nur aus Gewohnheit. 
Friütz. Solch eine Gewohnheit kann aber mit der Zeit gefährlich 
werden. 
Auguste. Für ihn oder für mich? 
Fritz. Möglich für beide. — 
Auguste. Lassen wir es immerhin darauf ankommen. 
Fritz. Und dann? — — 
Auguste. Dann wollen wir der Gefahr begegnen oder — 
Fritz. Ihr unterligen 
Auguste. Du hältst mich für schwach. 
Fritz. Du hast ein dankbares Gemüth, und ihr Frauen gebt 
euch über die Qualität euerer Gefühle nicht immer klare Rechenschaft. 
August'e. Wozu auch, so lange es nicht nöthig ist? Es ist 
der Beruf des Mannes, seine Gefühle rasch in Handlungen umzusetzen. 
Wir Frauen lassen uns lieber von der Nothwendigkeit überraschen. 
nach