Volltext: Sterbende Welt

Das Forschungsgebiet. 
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kommt, der bei den Maori als edelstes Material zur Herstellung 
kostbarer Waffen und Schmuchstücke sehr geschätzt war. 
er die Catttehunosgeschichie der Insein din ich der Ansicht, 
daß das heutige Neuseeland Bergrücken bilden, die als Überreste 
eines großen, alten, in die Tiefe des Ozeans versunkenen Konti— 
nents aus dem Meere aufragen. Ich bin der Anschauung, daß 
einst alle diese Inseln einen einzigen Kontinent von großer Aus— 
dehnung gebildet haben, und schließe dies daraus, daß der geo— 
logische Aufbau, die Flora und die Fauna aller dieser Inseln mit 
wenigen Ausnahmen die gleichen sind. Es scheint mir für diese 
Annahme auch der Umstand zu sprechen, daß sich auf diesen ver— 
schiedenen Inseln Vogelarten finden, die unmöglich von der einen 
auf die andere Insel hätten gelangen können, da sie keine Zugvögel 
sind und ihre Flugkraft nicht ausgereicht hätte, solche Streden 
über das Meer zurückzulegen. Eine weitere Bestätigung meiner 
Annahme erblide ich im folgenden: Auf Neuseeland lebten, wie 
die Ausgrabungen erwiesen haben, eine Reihe von Vögeln, so der 
Riesenstrauß Minornis moa), der 3122 Meter Höhe erreichte, die 
Riesenralle (Aptornis), die Riesengans (Gnemiornis) und der 
große Adler Hapacornis, Tiere, die auf den Inseln, wie sie 
heute sind, nicht hätten existieren können, da ihnen nur ein 
größerer Kontinent Nahrung in ausreichendem Maße und Aus— 
breitungsmöglichkeit bieten konnte. Sie starben also aus, seitdem 
der Kontinent versannnf. 0 
Auf diesen inmitten der mächtigsten Ozeanfläche gelegenen 
Inseln hat die Natur alle Wunder landschaftlicher Schönheit und 
Eigenart vereiniittgtgtt. IJ 
Der interessanteste Teil der stark vulkanischen Nordinsel ist der 
durch feinen Seenreichtum ausgezeichnete „Seendistrikt“, das Ge— 
biet der Geiser und Schlammvulkane. Es ist ein unheimlicher 
Boden, an dessen dunne Wände ständig das heiße Herz der 
Erde pocht und ihn erzittern macht. Aus allen seinen Fugen 
dringen Dampf und siedeheißes Wasser. Die Geiser und 
Schlammvulkane schleudern in gleichen Zeitabständen turmhohe 
Flüssigkeitssäulen aus, und von den tätigen Vulkanen wehen 
dunkle Rauchfahnen in den Himmel. Herrlich waren die leider 
durch den fürchterlichen Ausbruch des Tarawera im Jahr 1886 
Reischek, Sterbende Welt.
	        
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