Volltext: Sterbende Welt

Das Königsland öffnet sich mir. 
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fechtsübungen ausführte. Diese Ansprachen und Gesänge, Pfeifen— 
und Flötenspiel dauerten mehrere Tage, bis die aufgehäufte Nah— 
rung aufgezehrt war, dann verließen die Besucher wieder das Dorf. 
Am 7. März ließ ich meine Pferde einfangen, dankte meinen 
Gastgebern und verließ den Hafen von Kawhia, beladen mit reicher 
Beute an ethnographischen und zoologischen Gegenständen. Die 
nächste Nacht lagerten wir im Wald. 
Tags darauf ließ ich die Pferde bei meinem Begleiter auf 
dem Pfade zurück und drang mit Cäsar tiefer in den Wald, um 
Kiwi zu suchen, leider ohne Erfolg. Abends machte ich mir ein 
Lager unter einem großen Ratabaum, verzehrte mein Abendessen 
und legte mich dann zur Ruhe. Kleine Eulen huschten ums Feuer 
herum, Ratten naschten an den Überresten der Mahlzeit und zank— 
ten sich. Am 9. verließ ich meinen Lagerplatz und pirschte bergab 
und bergauf durch das Urwalddickicht. Erst gegen Mittag fand 
ich den Maoripfad nach Hikurangi und ersah aus den Hufspuren 
der Pferde, daß mein Begleiter schon voran war. 
Ich sandte Cäsar voraus, ihn aufzuhalten. Nach einer halben 
Stunde kam der Hund wieder zurück, und nach dreiviertel Stunden 
Marsch sah ich meinen Maori mit den Pferden neben dem Pfade 
lagern. Ich saß auf, wir kamen aber nur langsam durch die tiefen 
Schlammpfützen vorwärtess. 
Als wir eine Weile geritten waren, hörten wir Pferdegetrappel 
und Stimmen. Ein Trupp Eingeborener kam uns entgegen; es 
war das Gefolge der Königin, die nach Kawhia ritt. Sie machte 
bei uns halt, erkundigte sich nach meinem Befinden und danach, 
ob ich genug Propiant bei mir habe. Sie gab mir schöne Pfir— 
siche; ich dankte, und wir ritten weiter. Spät nachts erreichten wir 
Hikurangi. 
Mein Freund Te Witiora war sehr erfreut, mich wieder⸗ 
zusehen. Er hatte mehrere Maoriwaffen, Geräte und Matten für 
mich zurechtgelegt, auch den Federaufputz eines alten Kriegs— 
kanus. dann Tatauierinstrumente und anderes. 
Mit Witiora ritt ich zurück nach Whatiwhatihoi, wo ich vom 
König freundlich empfangen wurde. Er lud mich in seine Runanga 
ein, in der mehrere Häuptlinge versammelt waren, und befragte 
mich über meine Expeditionen.
	        
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