Volltext: Sterbende Welt

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Neuntes Kapitel. 
Bei diesem Kriegstanz streckten alle die Zunge aus, verdrehten 
die Augen, schwangen die Waffen und stampften mit den Füßen 
auf den Boden. Hierauf teilten sie sich in Abteilungen und griffen, 
von den Häuptlingen geführt, an. Mit großem Geschrei wurde 
zuerst, wenn sie Gewehre hatten, eine Salve abgefeuert, wobei sie 
selten zielten. Die Häuptlinge ermunterten ihre Krieger durch Ge— 
sänge, dann stürmten sie gegeneinander an, Mann gegen Mann; 
sie tämpften dabei hauptsächlich mit der Handkeuuue. 
Das Gefecht dauerte so lange, bis eine Partei überwältigt und 
teils niedergemetzelt, teils in Sklaverei weggeschleppt war. Das 
feindliche Dorf wurde geplündert und niedergebrammtt. 
In anderer Form erfolgte der Angriff auf einen Pah, einen 
befestigten Plazß. 
Die Maori errichteten, vornehmlich auf Bergkegeln vulka⸗ 
nischen Ursprungs, die insbesondere auf der Nordinsel häufig sind, 
gut gebaute Befestigungsanlagen. Sie wählten meist steil ab— 
fallende Berge, die an einem Flüsse gelegen waren oder in deren 
Nähe sich Trinkwasser vorfand. Rings um den Berg wurden 
Palisaden aus Baumstämmen von mehr als 313 Meter Hõhe 
aufgeführt. Die Baumstämme wurden untereinander mit Flachs⸗ 
schnüren Querbalken und Lianen befestigt. Die oberen Enden 
der meisten Stämme waren zugespitzt, einige trugen geschnitzte 
Köpfe (Tiki) oder geschnitzte Figuren (Tekateka). Die Eingänge 
waren im Zickzack angelegt und mit Schiebetüren versehen. 
Sobald die Palisaden fertig waren, wurden auf dem flaͤchen 
obersten Raume Hütten errichtet, Pflanzungen angelegt und inner⸗ 
halb der Palisaden ein Graben mit Erdwällen aufgeworfen. 
Rings um den Berg, von unten nach aufwärts, wurden Terrassen 
von 3 bis 5 Meter Breite und 6 bis 10 Meter Tiefe angelegt; 
längs deren Umfang wurden in gleichen Abständen Gruben von 
Ir Meter Tiefe und 2 Meter Länge gegraben (Schützengräben), 
in denen sich die Verteidiger verbergen konnten. Je nach der Höhe 
— J 
Ein solcher Pah bot einen ähnlichen Anblick wie der Tagbau 
eines Erzberges (etwa des bekannten steiermärkischen Eisenerz⸗ 
berges) mit seinen Terrassen. 
Am Rande des eingeebneten Berggipfels wurden ebenfalls
	        
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