Volltext: England und der Kontinent

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in Armut und Elend gerät und seine Rinder über den 
Ozean senden muß! England hütet sich sehr wohl, sich 
mit neuen, schlecht erzogenen Mitgliedern zu belasten, die 
gar bald über die englische Herrschaft enttäuscht sein 
würden. Es erträgt keine Gleichberechtigten, nur Untertanen. 
Britannia sagt: „Ich bin dein Herr Zebaoth und 
dulde keine Götter neben mir." Reichtum, vornehme 
Lebensweise, hohe Ausbildung der Individuen, Verfügung 
über die schönsten Erzeugnisse der Kunst gehen im Gefolge 
der politischen Macht einher und bleiben gern ihr alleiniges, 
ausschließliches Eigentum. Und wenn Großbritannien ein 
mal seiner politischen Rivalen ledig ist, wird es da nicht 
kaltherzig die Konsequenzen ziehen? werden da nicht die 
vom Kontinent mühsam aufgerichteten Zollschranken vor 
dem Gebote Englands niedersinken? Die Emanzipation 
der festländischen Industrie schwinden? Die begonnene 
Befreiung vom englischen Zwischenhandel in Kolonial 
waren für das Festland, der durch seine Trusts den Briten 
Monopolgewinne einbrachte, wieder aufhören? Der 
Dampferverkehr von Personen und Gütern wieder ganz in 
englische Hände fallen? Auch in der Wirtschaft wird 
dann England, genau wie in der Politik keine Bundes 
genossen, sondern nur Diener dulden. 
Sowohl der Adel des Kontinents wie die Mittel 
stände und die arbeitenden Klaffen haben Ursache, mit 
großem Ernste der Zukunft ins Auge zu blicken. Mit 
tiefem Bedauern sieht der festländische Beobachter, wie die 
englische Aristokratie, diese stolzeste Sippe des germanischen 
Adels, immer mehr in das Fahrwasser der Finanzmächte 
gerät. Da nun letztere einen tiefverborgenen Kampf gegen 
die germanische Weltanschauung führen, so wird der 
englische Adel, der seit ^6Z0, dem Emporkommen des 
Dauses Hannover, England beherrscht, zum Werkzeuge
	        
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