Volltext: Ein deutscher Offizier im revolutionären Rußland [36]

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Durch Gefängnisse und Zuchthäuser 
wurden wir von Gefängnis zu Gefängnis 
mitgeschleppt, nirgends schien Platz für uns. Immer 
wieder in unterirdischen, grauenhaft schmutzigen 
Zellen, ohne jedes Geld, das man uns abgenommen 
hatte. Ich protestierte an jedem Schreibtisch, vor 
den ich kam, ich protestierte mündlich und schriftlich, 
in mehreren Sprachen, an die Adresse einzelner Offi 
ziere und an die des Generalsiabes. Es war er 
schöpfend und vergeblich, aber ich gab nicht nach. 
In einem Verhör endlich las man uns die Anklage 
vor „wegen Spionage und Vergehen gegen das 
Reich". Ich protestierte gegen die Unterstellung und 
verweigerte die Unterschrift, ich protestierte gegen 
die Haft in einer Zelle, die nur eine Bank enthielt, 
zusammen mit Verbrechern. Ich protestierte mich 
in schäumende Wut hinein. 
In dieser Verfassung wurde ich nachmittags zum 
Chef der Konterspionage, einem Gendarmerieoberst, 
zum Verhör heraufgeholt. Er wollte mich stehen 
lassen, ich verlangte zu fitzen. Er begann dann, mich 
auszufragen, aber ich hörte gar nicht auf ihn, son 
dern brachte alle unsere Beschwerden und Wünsche 
vor, zäblte alles das auf, was uns durch Offizier
	        
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