Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

VII. 
Nach Bagdad kommandiert — Mein Schlafwagen — Zwischen 
Autos, Büffeln und Kamelen — Durch die Schluchten des Taurus — 
Wieder auf den Schienen. 
Obgleich mich Kospoli mit seinen Sehenswürdgkeiten sehr 
interessierte und ich dort viel Neues gesehen und gelernt habe, 
sehnte ich mich doch fort. Ich hatte die beschwerliche Reise von 
Amerika herüber schließlich nicht gemacht, um in Konstantino 
pel auf der Etappe zu landen. Mich zog es zur Front. Ich 
war daher höchst erfreut, als mir eines Tages mitgeteilt wurde, 
ich sollte unseren nächsten Transport nach Bagdad führen und 
mich auf die Reife vorbereiten. Auf die Reise vorbereiten? 
wird mancher Leser fragen. Ja, ein Soldat muß doch immer 
marschbereit sein! Gewiß, aber hier kamen ganz besondere 
Verhältnisse in Frage, die eine sorgfältige Vorbereitung der 
Reise notwendig machten. 
Obgleich man weiß, daß einige kleine Stücke der Bagbad 
bahn noch nicht fertig sind, stellt man sich die Fahrt von Kon 
stantinopel bis Bagdad sicher einfacher vor als sie in Wirklich 
keit ist. Gerade diese kleinen Stücke sind es, die die Reise so 
beschwerlich machen. Sie bedingen das schwierige ltber- 
steigen zweier Gebirge und über tausend Kilometer Flußfahrt 
auf dem Euphrat. Die Reise gestaltet sich ungefähr folgender 
maßen: In etwa dreitägiger Fahrt wird das Taurusgebirge 
erreicht. Der Marsch übers Gebirge nach Tarsus nimmt 
zwei Tage in Anspruch, mit einem größeren Transport vor 
aussichtlich etwas länger. In Tarsus stößt man wieder aus 
die Bahn und führt in einem Tage zum Amanusgebirge. Hier 
fehlt das zweite Stück der Linie. Zur Durchquerung de?