Volltext: Deutsch-österreichische Feldpost Nr. 23-47 (23-47 / 1915)

Humor in ernster Zeit. 
Ueüerraschung. 
Ein bayrisches Regiment, Las den Franzosen 
nahe gegenüberstand, schickte nachts einzelne Sol¬ 
daten zu Erkundungsgängen nach verschiedenen Rich¬ 
tungen aus. Einer der Bayern fand ein französisches 
Käppi und setzte es auf, um sich dem Feinde unbe¬ 
merkt nähern zu können. Dann schlich er weiter. 
Plötzlich erblickte er, nicht weit neben sich, eine feind¬ 
liche Gestalt, und sofort wurde gegenseitig ein hef¬ 
tiges Gewehrfeuer eröffnet. Die Dunkelheit war 
wohl schuld daran, daß beide nichts trafen. Der 
Bayer wurde wütend und schrie: „Willst denn gar 
nöt hin wern, Hanswurscht damischer ! Vals d' net 
glei aufhörst.mit der Schiatzerei, sangst a rechte 
Watsch'n von mir!" Sein Erstaunen war grotzz als 
ihm darauf der „Feind" zurief: „HalL's Mäu, du 
windiger Franzos', sonst Lupf i di mit'n Gewehr¬ 
kolben auf dein Dach, Schlawiner, du saudummer-!" 
An diesem Tage schossen sie nicht weiter. 
* 
Eine verblüffende Antwort. 
Folgendes wahre Geschichtchen wird aus dem 
Felde berichtet: 'Als vor kurzem ein sächsischer Leut¬ 
nant um 2 Uhr die Posten revidiert, kommt er auch. 
M einem braven Erzgebirg-ler, der erst kurz vorher 
der Truppe zugewiesLn worden war. Es entspinnt 
sich folgendes Gespräch: „Posten!" — „Hier!" — „Wie 
heißen Sie?" — „Bauer, Herr Leutnant!" — „Wie 
lange sind Sie schon im Felde?" — „Zwei Tage, 
Herr Leutnant!" — „So, da will ich Sie mal was 
fragen. Was machen Sie zum Beispiel, wenn jetzt 
ein Engländer herübergeschlichen kommt und Sie 
merken es?" — „Ich frag' ihn, -was er — hier will!" 
•& 
Das Opfer. 
. „Jetzt kommt der Herr Wurstler — mit dem müssen 
rvir^ vom Krieg reden, dann gibt's a Gaudi!" —- 
„Meso denn?" — „Wiffen's S\ der verwechselt 
immer d' Argonnen und d' Ardennen mit de' 
Dardanellen." 
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