Volltext: Abt Maximilian Pagl von Lambach und sein Tagebuch (1705-1725)

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Pfarrer zu Pettenbach, zu einem Prälaten canonice erwählet 
worden. 
17. September darauf hab ich alldort 3 Glocken ge¬ 
weiht und nach dem Mittagessen wieder nach Haus verreist. 
22. September ist H. Graf Parscan aus Schlesien nebst 
anderen Gästen ankommen. 
26. September gegen 7 Uhr früh bin ich in Begleitung 
meines P. Prioris, geistlichen und weltlichen Officieren, Be¬ 
dienten aufs Schiff gangen, um mit P. Mauro, Hofrichter und 
5 Bedienten im Namen Gottes meines Klosters Weingärten 
in Niederösterreich zu visitieren. Das erstemal haben 
wir zu Hulling, einem Dorf, übernachtet und habe ich die 
ganze Reis, sowohl herauf als hinab allzeit in dem Schiff ge¬ 
schaffen, wie auch, außer 4mal, allzeit auf dem Schiff gespeiset. 
27. September bin ich abends auf Weißenkürchen ge¬ 
kommen, alldort meine 4 Viertl (der 4. Teil einer Hufe, die 
wieder 30 — 60 Morgen Land umfassen konnte), Weingärten 
besichtiget und nachts auf dem Schiff selbigen H. Pfarrer zu 
Gast gehabt. 
28. September bin ich gegen 9 Uhr früh zu Krems an¬ 
gelangt, hab alsdann bei Maria Bründl Mess gelesen, mittags 
auf dem Schiff gespeist und nach dem Essen meines Klosters 
Weingärten auf dem Wahtberg, so 28 Viertl austragen, be¬ 
sichtiget und nachts auf dem Schiff gespeiset. 
29. September hab ich abermals bei den Capucinern 
Mess gelesen, von selben 2 in meinem Freihof auf mittag zu 
Gast gehabt und nach dem Essen hab ich die Weingärten auf 
dem Weinzierl, in 16 Viertl bestehend, alle übergangen, wie 
gleich auf dem Wahtberg geschehen. Nachts hab ich wieder¬ 
um auf dem Schiff gespeiset. 
30. September bin ich auf das Land hinausgefahren 
und in Strixendorf, Zöbing, Kammern, Straß, Göttersdorf (wie 
es mir von meinem Hofrichter beschrieben worden) die Wein¬ 
gärten wie auch den Ackerbau visitieret, auf die Nacht bin 
ich wieder nach Krems in das Schiff zurück kommen, hab in 
diesem gespeist und geschlafen. 
1. October hat man zu Krems auf dem Wahtberg an¬ 
gefangen lesen zu lassen, hab bei den Mostpressen eine Zeit 
lang zugesehen und bin nachmals wieder zu Schiff gangen 
und nach Klosterneuburg abgefahren. Den 1. haben wir zu 
Tulln übernachtet, den andern Tag gegen mittag zu Kloster¬ 
neuburg ankommen, allwo ich noch selber, wie auch den 3. 
und 4. October alle alldort sich befindenden Weingärten meines 
Klosters visitiert, wie auch die schöne Kirche der H. H. Ca¬ 
nonici Regularium und den Bertolottischen Garten gesehen.
	        
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