Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1924 (1924)

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(l^s gibt viele Sachen in der Landwirtschaft, welche aus den ersten 
Blick kleinlich und mitunter des au'gewandten Arbeitslohnes a 
nicht wert erscheinen und doch bei näherer Betrachtung von segensreichen 3 
Folgen sind. Hierzu zählt in erster Reihe die Ordnung auf dem Hose. Es 6 
ist nicht gleichgiltig, ob die Arbeitswagen krumm oder schief hingefahren, 
die Ackergeräte bald hierhin, bald dorthin verschleppt, Ketten, Pflugschare 
und sonst die täglichen Gebrauchsgegenstände in allen Winkeln herumliegen. 
Die Wagen müssen in einer geraden Richtung stehen, und jedes Ding muß 
seinen bestimmten Platz haben. Das kostet ja etwas mehr Zeit — vorzüg-' 
lich bei dem heutigen Leutematerial und häufigen Wechsel — aber es muß 
einexerziert werden — denn Ordnung regiert die Welt, und wir 
dürfen uns da von der Neigung der Leute zur Nachlässigkeit nicht unter 
kriegen lassen oder gar selbst der Meinung sein, daß das nebensächliche 
Dinge sind. Nichts wirkt erzieherischer als das Vorbild, nichts ist sparsamer 
als Ordnung. Ganz besonders trifft das auch in bezug auf d-e landwirt 
schaftlichen Maschinen zu. Wenn sie nicht gebraucht werden, gehören sie unter 
den Schuppen oder auf die Tenne, jedenfalls in einen bedeckten Raum. Ist i 
die Herbst- oder Frühjahrsorbeit zu Ende, dann wird eine intensive Reini- i 
gunq vorgenommen, die Eisenteile ordentlich eingefettet, die Räder werden 
geschmiert und die notwendigen Reparaturen veranlaßt. Die Leute merken, 
daß die Pflüge, Eggen usw. Wertgegenstände sind, lernen sie achten und 
schonen, und das Gerät hält noch einmal lo lange. Wenn ich einen un 
ordentlichen Hof sehe, der sich womöglich bis auf die Landstraße mit allem 
erdenklichen Gerümpel ausdehnt, dann habe ich einen gewissen Argwohn, 
und ich kann mir einen tüchtigen Landwirt in der Person eines untüchtigen 
Hofwirtcs nicht recht vorstellen. Der Hof, der unordentlich aussieht, sieht 
auch meist unlauber aus — da steht die Jauche, wo sie nicht stehen soll, 
und auf dem ganzen Wege in der Scheune bis zu den Ställen liegt dick 
Stroh, welches bald zu Mist wird. In diesem Falle wäre Ordnung dop 
pelte Sparsamkeit. Man achte auch auf die Gebäude, innen und außen. 
Wenn das Vieh von der Sommerweide die Winterquartiere bezicht, dann 
muß es als Ersatz sür die grünenden Fluren einen freundlichen, srisch- 
geweißten und von Grund auf gereinigten Stall vorfinden. Man flicke hier 
und da bei Zeilen: Wenn Breiter auf dem Boden verfaulen, denn die 
Fäulnis steckt an, wenn die Dachung lückenhaft ist, denn dann geht es auf 
das Futter los nsw.
	        
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