Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1882 (1882)

Häringe aus dem Potamac den Abfällen der Gaswerke in Washington und 
Alexandrien zuzuschreiben, wie dies im Journ. of appl. Sc. angegeben ist. 
Von Franz G. Hedrich. 
Für jede Wirthschaft sind ertragreiche Wiesen von unschätzbarem Werthe, 
weil sie einerseits ein Futter liefern, welches als das naturgemäßeste den 
Thieren am besten zusagt, und weil sie andererseits bei geringer Pflege ohne 
alljährliche Bestellung und Saat dennoch Ernten gestatten. 
Seitens der Landwirthe wird jedoch noch vielfach der Ansicht gehuldigt, 
daß die Wiesen ein Kapital seien, von dem sie ungescheut wegnehmen dürfen, 
ohne befürchten zu müssen, dasselbe jemals zu erschöpfen. Wie irrig diese 
Ansicht ist, beweist zur Genüge der traurige Zustand, in dem sich nur zu 
häusig die Wiesen befinden, beweisen ferner auch die geringen Erträge, welche 
von ihnen gewonnen werden. Wenn den Wiesen nahezu keine Pflege, keine 
Düngung und demnach kein Ersatz für die gewonnenen Ernten zu Theil wird, 
so ist leicht erklärlich, warum die edlen Wiesengräser immer mehr schwinden, 
der Boden sich mit Moos überzieht und Jahr für Jahr weniger Futter und 
noch dazu schlechtes Heu auf den Hof gebracht wird. 
Die Hauptursachen, welche die Erträge der Wiesen beeinträchtigen, sind: 
1. Erschöpfung des Bodens, 
2. Trockenheit und 
3. Nässe, 
welche im Nachfolgenden näher besprochen, sowie auch die Mittel zu deren 
Abhilfe erörtert werden sollen. 
1. Erschöpfung des Bodens. 
Mit jeder Heu- und Grummeternte wird eine gewisse Menge von 
Nährstoffen, aus denen die Pflanzen aufgebaut wurden, dem Boden ent 
nommen. 
Um diese muß letzterer immer ärmer werden und zwar gerade in jener 
Schichte, in welche die Wiesenpflanzen ihre Wurzeln eingesenkt haben, so daß 
endlich ein Zeitpunkt eintritt, in welchem diese Bodenschichte an Nahrungs 
bestandtheilen nahezu erschöpft ist. Die Folge wird sein, daß mit der fort 
schreitenden Verarmung des Bodens allmälig die besten und edelsten Gräser 
und Kräuter eingehen, und an deren Stelle Moose treten. Das Auftreten 
der Moose beweist immer, daß der Boden arm und erschöpft ist. 
Die Unrichtigkeit der unter den Landwirthen noch häufig verbreiteten 
Ansicht, daß das Moos die Gräser verdränge, widerlegt sich augenscheinlich 
dadurch, daß eine gegebene Düngung das Moos zum Verschwinden bringt. 
Letzteres füllt eben nur den leeren Raum aus und erscheint erst dann, wenn 
die Gräser aus Mangel an Nahrung eingegangen sind.
	        
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