Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1879 (1879)

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Der ansehnlichste Fluß dieses Gebietes ist die Traun, welche sowohl den 
Hallstädter als auch den Traunsee durchzieht. Sie ist schiffbar und nimmt 
viele kleine und größere Gebirgswässer, wie die flößbare Alm, die Krems, die 
Ischl, den Frauenweissenbach, den Langbathbach, Rettenbach, manche davon erst 
außerhalb des Gebietes auf. Der Traun zunächst ist die schiffbare Enns mit 
dem Ramingbach als Grenzfluß zwischen Ober- und Niederösterreich, und die 
Steyr mit der Steyrling und Teichl von Bedeutung. 
Der beträchtlichen Höhenlage entsprechend, ist das Klima dieses Landes 
theiles kühl und feucht. Uebrigens sind hier die Vegetations-Ver 
hältnisse keineswegs ungünstig; die frühzeitig über die Fluren sich lagernde 
Schneedecke schützt die Gewächse und befeuchtet den Boden. Die Jahres-Durch- 
schnitte der Temperatur und der Niederschläge sind im Alpengebiete konstanter 
als anderswo; daher die Produktion an Feldgewächsen und Futterpflanzen, so 
beschränkt als dieselbe naturgemäß erscheint, selten gefährdet ist und nur geringen 
Schwankungen unterliegt. 
Das Verhältniß der in diesem Gebiete vorhandenen Kulturarten kenn 
zeichnet den Charakter desselben. Es hat bei einer Ausdehnung von 413.177 
Joch 1137 H! Klafter (237.784 Hektar) 41. 31 sH Meilen = 24 sH My 
riameter nur 309.216 Joch 1326 □ Klafter (177.954 Hektar) produktiven 
Boden. Der unproduktive Boden nimmt daher 25. 33 0 /o des Gesammtareales, 
also nahezu einen verhültnißmäßig sechsmal größeren Raum als im I. Ge 
biete ein. 
Das fruchtbare Land vertheilt sich mit: 
5^-24% .... 
. . . . auf Wald, 
7.io°/o .... 
. . . . „ Wiesen, 
/ 3*02 °/o 
.... „ Egärten, 
1 2-66 °/o - ' - - 
. . . . „ Aecker, 
7*26% .... 
0*27 % .... 
0-12 7o .... 
. . . . „ Bauarea. 
Der Feldbau tritt somit ganz in den Hintergrund; selbst die Gras 
wirthschaft erreicht an Ausdehnung weder jene des früher beschriebenen Ab 
schnittes, noch die des Landesmittels von 17%. Dagegen nimmt der Wald 
mehr als die Hälfte des produktiven Bodens ein. 
Die Zahl der Besitzstände beträgt in diesem Gebiete 8350, von welchen 
174 eine Größe von mehr als 115 Hektar haben; sie bilden 45% des Ge- 
sammtbodens. Im Mittel entfällt auf einen Besitzstand 49 Joch oder 28 
Hektar. 
Die Bevölkerungsdichte ist nirgends im Lande so gering. Bei einer 
Gesammt - Bevölkerung von 50.757 Seelen entfallen 1228 Bewohner auf 
die □ Meile, welche Ziffer gegen den bezüglichen Landesdurchschnitt um 65% 
zurücksteht. Der Land- und Forstwirthschaft widmen sich 18.348 Personen, 
d. h. über 36% aller Anwesenden; viele sind bei der Salzerzeugung, sowie 
bei der Holz- und Stein-Industrie beschäftigt. 
Der Viehstand stellt sich auf 1560 Pferde, wovon 157 Hengste, 807 
Stuten, 489 Wallachen und 107 Stück Füllen sind. An Rindvieh besitzt 
dieses Gebiet 31.165 Stück, u. zw. 638 Stiere, 15.345 Kühe, 3719 Ochsen
	        
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