Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 2 1932 (Folge 2 / 1932)

„Alpenländische Musiker-Zeitung' 
den Ausgezeichneten das Ehrenzeichen an die Brust und 
überreichte die Verleihungsdiplome. 
Nach der Dekorierung sprach Hochw. Herr Pfarrer 
Johann Woser, Polling, in bewegten Worten den Dank 
an die beiden Jubilare für ihre aufopfernde Mitwirkung 
am Kirchenchore Polling aus und beglückwünschte die 
beiden Herren zu ihrer verdienten Auszeichnung. 
Ein ganz ausgezeichnetes Programm hat Herr 
Kapellmeister Pointecker mit seiner wackeren Musikka— 
pelle zu Gehör gebracht. 
Herr Kapellmeister Pointecker hat überhaupt so 
recht das Zeug zur Organisation und Heranbildung eines 
Orchesters, und kann der Gemeinde Polling nur gratu— 
liert werden zu ihrem Kapellmeister. 
Das Orchester ist sehr sauber zusammengespielt, 
durchwegs reinste Stimmung, peinliche Beachtung der 
dynamischen Zeichen, gute Disziplin im Orchester — 
alles Momente, welche äußerst wohltätig berühren. 
Die Hauptpunkte des Programmes: Ouvbertüre 
Feodora von Tschaikovsky, Konzert-Polka für Posaune 
und Orchester, Posaunen-Solo sehr sauber geblasen, 
Schmetterling-Walzer von Ritzberger, das Tongemälde: 
„Ein Tag in den Alpen“ von Necke und endlich die 
Festouvertüre von Bachner. Schmissige Wärsche sowie 
Gesangsvorträge und komische Intermezzos, alles dar— 
zebracht von Mitliedern des Orchesters bildeten das 
übrige Programm. 
Die festliche Veranstaltung war bestens besucht, 
auch der Gemeindeausschuß Polling an der Spitze der 
Herr Bürgermeister, war anwesend, ebenso der Herr 
Oberlehrer sowie Vertreter der Feuerwehr und der üb— 
rigen Honoratioren. Ein dicht gefüllter Saal bildete ein 
angeregtes beifallsfreudiges Publikum und mußte das 
Orchester mehrere Zugaben bewilligen. 
Es ist' ein überaus erfreulicher Moment, feststel— 
— 
kertums bereits festen Boden gefaßt hat, daß die Bevöl— 
kerung das Wesen und die Wichtigkeit der Pflege guter 
Musik schätzt und ehrt, das deutsche Volk braucht den 
nusikalischen Ausdruck zur Erbauung und zur Vertie— 
fung seiner seelischen Bewegung. Ob festlicher Anlaß 
oder Trauer, der klingende Laut der Musik in wohlgesetz— 
ter Harmonie ist innig mit der Seele des Volkes ge— 
eint zu einem Ganzen. — Dieses seelische Bedürfnis 
des musikfreudigen Volkes Oesterreichs heran zu bilden 
und zu pflegen ist nun die Wission des Nichtberufs— 
musikers geworden und gebührt allen jenen, die sich um 
dieses seelische Gut unseres Volkes bemühen, unser 
besonderer DBank. 
Thomasroith. 
Dekorierungsfeier. Im hiesigen Arbeiter— 
heim fanden sich über Einladung der Werkskapelle 
eine überaus große Anzahl von Gästen ein, darunter 
auch Abordnungen der benachbarten Musikkapellen Holz— 
——— Als Abgesandter der Bun— 
desleitung des Verbandes der Nichtberuüfsmusiker war 
Gauobmann Ray.-Insp. Ludwig Kreindl aus Vöckla— 
bruck erschiengen, der die Grüße und Wünsche des Bun— 
desobmannes übermittelte und in formschöner Rede das 
Wirken der Wusikkapellen im allgemeinen und die op— 
fervolle Tätigkeit der Musiker im besonderen hervorhob., 
Die Ehrung langjähriger Wusiker ist der bescheidene 
Ausdruck der öffentlichen Dankbarkeit. Das vom Ver— 
band gestiftete Ehrenzeichen wurde verliehen: Herrn 
Josef Smolnik, Bergmann i. R. von 18821931 Mu— 
siker und von 1902 1922 Kapellmeister der Werkska— 
»elle Thomasroith, Herrn Hans Harringer, seit 25 Jah— 
en Musiker und derzeitiger Kapellmeister der Werks— 
apelle. Herrn Josef Bliem, Waschinist, seit 258 Jahren 
Musiker. Der Gauobmann heftete nach besonders eh— 
enden Worten den Genannten das Ehrenzeichen an die 
Brust. Nach dem Festredner hielten noch ehrende An— 
prachen die Herren Bürgermeister-Stellvertreter Fraydl 
ils Gemeindevertreter, sowie namens der Bergwerks— 
nspektion Obersteiger Harrer. Das der Dekorierungs— 
eier. folgende Konzert der Werkskapelle erhöhte die 
allgemeine Feststimmung in bester Weise. Nach 9 Uhr 
ibends ließ die Werkskapelle flotte Tanzmusik ertönen, 
o daß auch die Tanzlustigen Besucher einen besonders 
ustigen Abschluß der Dekorierungsfeier erleben konnten. 
Die mit der Ehren-Lyra dekorierten Musiker waren 
vährend und nach der Feier der Mittelpunkt des all— 
gemeinen Interesses, das insbesonders in der allge— 
neinen Beglückwünschung zum Ausdruck kam. Möge es 
diesen verdienten Musikern noch recht lange vergönnt 
sein, als eifrige Musiker der hier allseits beliebten 
Werkskapelle anzugehören. „Glück auf!“ 
Galzburg 
Bund der Nichtberufsmusiker Salzburgs. 
Bundesobmann W. Vichter in Hallein. 
——ü— —— — 
—A 
Höchst wichtig für alle Bezirksobmänner! 
Betreff regelmäßiger Zusendung der Alpenländi— 
schen Musikerzeitung werden alle dem Verbande ange— 
vͤrigen Kgpellen ersucht, die Mitgliedsbeiträge für das 
Jahr 1932 bis laͤngstens Ende Februar einzusenden, da 
die Zeitung von diesen Beiträgen für das Jahr 1932 
dezahlt werden muß. 
Weiters wollen Anträge für die am 13. Wärz 
932 in Kranzingers Gasthaus beim Bahnhof um präz. 
Jalb zehn Uhr vormittags stattfindende Generalver— 
ammlung bis spätestens 28. Februrar, an welchem Tage 
im dieselbe Zeit und Ort die Ausschußsitzung stattfin— 
zet, eingebracht werden, um in dieser Besprechung noch 
——A 
räge zur Verhandlung kommen sollen. 
Laut vorigen Generalversammlungsbeschluß erhal— 
en die Bezirksobmänner, welche gleichzeitig in dieser 
Eigenschaft Ausschußmitglieder des Verbandes sind, die 
Fahrspesen zu diesen Sitzungen von der Verbandskassa 
ausbezahlt. 
Um die vorher genannte Kassa nicht allzustark zu 
elasten, werden die weiter entfernten Bezirksobmänner 
ersucht, nur zur Generalversammlung bestimmt zu er— 
cheinen, falls nicht ein weitgehender Antrag von die— 
em Bezirke vorliegt. IJ 
Eine separate Einladung an die Kapellen des Ver— 
»andes Salzburg erfolgt nicht mehr, es wollen also ob⸗ 
genannte Daten in Vormerkung genommen werden, so— 
zaß es bei den beiden Sitzungen keinerlei Ausreden 
zibt, nachdem angenommen werden muß, daß jeder Zei— 
ungsempfänger dieselbe genauestens durchliest und mit 
iesem Vorgang dem Verbande unnütze Portospesen 
ersparen hilft. 
Die Herren Bezirksobmänner erhalten noch vor der 
Ausschußsitzung je einen Rechnungsabschluß vom Jah— 
re 1931 zur Stellungnahme zugesandt. 
Weiters wird nochmals auf die Wohltätigkeits— 
aktion: „Selbsthilfe“ erinnert. und wollen die Anmel—
	        
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