Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 1 1931 (Folge 1 / 1931)

(VHiceue 
6. —W n7 b —M S 
— 
Fachblatt der Nichtberufsmusikerschaft Osterreichs 
Schriftleitung: Ed. Munninger, St. Lambrechten, Bez. Ried i. J.; Verwaltung: Alpenländischer Volksverlag, Linz a. d. D. 
Erscheinen: «Einmal monatlich Preis: Jährlich 8S 3160 (RM 250)) 7 Einzelheft 30 Groschen 
—A 00 Schriftliche Beiträge, Berichte und alle den Inhalt 
betreffenden Zuschriften geh n.an die Schristleitung ⸗ Bestellungen, Anzeigenaufträge und alle die Verwaltung oder 
den Versand betreffenden Zuschriften gehen an die Verwaltung. Schriftleitungsschluß ist am 20. eines jeden Monats. 
—BW— 
Solgei 
2. Jahrgang 
7 * 4 4 — FTS 9 44 7 — 7 p Me * J 2 
—8 
Num ist alle unsere Hoffnung zuschanden ge— 
worden, Kameraden! Eine Hoffnung, die wir an eine 
Vereinigung geknüpft haben, die sicher am ersten und 
rhestens berufen gewesen wäre, uns als die uneigen— 
nützigsten Musikausübenden zu unterstützen und zu 
fördern. 
Bei der am Samstag, den 17. Jänner, abgehaltenen 
Generalversammlung der Gesellschaft der Autoren, 
Komponisten und Musikverleger wurde unsere For— 
derung, uns einen Anteil an den Musikschutzgeldern 
zu gewähren, so wie er bisher den Berufsmusikern 
gewährt wurde, — 
abschlägig beschiedenn 
Es ist ein harter Schlag, der unsere Hoffnungen 
getroffen! Doppelt hart deshalb, da wir durch eine 
Zuwendung von jener Seite all unsere Pläne ver— 
wirklichen hätten können! Glauben Sie mir, gerade 
mich, der ich mit meinem ganzen Herzen zu der Nicht— 
berufsmusikersache stehe, der ich bisher in unendlicher 
Liebe an dem Ausbau unserer Bewegung arbeite, mich 
traf diese Nachricht hart, bitter hart 
Was aber nun? 8* 
Soll diese Nachricht ein Signal sein, uns wieder 
zu zerstreuen? Hat uns die Laune eines Augenblickes 
nicht das beschert, was wir uns so herzlich wünschten; 
so sei es denn mit ureigenster Kraft errungen und 
geschaffgee 
Kameraden! Nicht wankelmütig werden! Nicht ver— 
zagen! Mehr denn je sei unser Ruftt 
Seid einig, einigggg 
Ich weiß, daß man uns nicht allein durch diese 
Absage in ein rein politisches Fahrwasser bringen 
wollte, zwingen wollte, ich weiß es und fühle es 
auch, wie jeder von uns, der mit seinem ganzen 
Herzen bei der Saché ist: Man hat uns gedemütigt! 
Fines bleibt uns aber noch wie früher: Unsere Musik, 
»er wir dienen, die wir lieben über alles! Mag man 
ins in den Staub stoßen, mag man uns nicht als 
zollwertig nehmen, wir wissen selber die Schläge un— 
eres Herzens zu messen! Wir sind als Bettler vor 
remden Türen gestanden, wir haben für unser Lieb— 
tes gebeten und man hat uns nicht gehört?! 
Was nun? Es ist keine bange Frage. Nur Feig— 
inge und Mutlose finden beinen Weg. Wir aber werden 
hnesinden und sei es mit den größten Opfern! An 
illen jenen ist nun die Reihe, an unsere Seite zu 
reten, denen wir dienen durch unsere Musik! Alle Ver— 
ine und Körperschaften, die Landgemeinden, die unzäh— 
igen Verbände und ländlichen Musikverbraucher!““ 
Wir sind es, sagen wir es nur ruhig und stolz, 
ie auf dem Lande bei allen Anlässen, seien sie kirch— 
icher oder weltlicher Natur, den Veranstaltungen erst 
hre Note geben, wir sind es, die bei unzähligen An— 
ässen ihr Können ohne Entlohnung in den Dienst 
der Allgemeinheit stellen, wir sind es, die einen Groß— 
eil der Musikschutzgebühren, die aus dem Lande flie— 
zen, aufbringen, die den Komponisten, Autoren und 
bérlegern zu ihrem Verdienst mitgeholfen haben, wir 
ind es, die auch ohne parteipolitischen Frondienst in— 
rerhalb einer Gewerkschaft die Musik betreiben, in 
unseren Reihen klingt kein Mißton einer Parteipolitik 
ind wir sind es, aus deren Reihen die Militär— 
nusiker sich ihre erste Schule holen, aus unseren 
lbeinsten Dörfchen wanderte schon so manch begabtes 
Talent in die große Welt der Anerkennung! 
Und wir werden es sein, die aus eigener Kraft ihr 
Ziel erreichen. Nun Kameraden, getrost ans Werk des 
veiteren Aufbaues! Nur geschlossenes und einiges Vor— 
gehen wird uns zum Ziele führen! Alle Nichtberufs- 
musiker in eine Front! Haltet Euch streng und voll 
bertrauen an die Weisungen Eurer Führer! 
Eduard Munninger.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.