Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 1 (Folge 1 / 1930)

Alpenländische Musiker-Zeitung" 
2 
meinerung dieser Zeitung und Sie erreichen einen doppelten 
Zweck: Hebung Ihres Standesbewußtseins und Verbilli 
gung Ihres getreuen Eckarts — Ihrer Zeitung. 
Wir Musiker brauchen eine Zeitung aus idealen Grün 
den, wir brauchen den Zusammenschluß aller In 
teressenten ebenfalls aus diesen Gründen, wir müssen 
aber nicht nur allein ideale Künstler sein, sondern 
müssen auch anfangen, zu lernen kaufmännisch zu 
denken und uns so einzustellen, daß wir trotz un 
serer Jedeale in unserer heutigen, nüchternen Welt zu be 
stehen imstande sind. Und hier tritt 
die Wichtigkeit einer guten Fachpresse 
ins vorderste Treffen. 
So gehe hinaus in alle Welt, im schmucken Kleid, sei 
ein fester Kitt unter den Musikern, tröste, baue auf, ermun 
tere, wirke belehrend in allen Fragen, hebe das Selbst 
bewußtsein des Einzelnen, sprich zu uns und laß durch dich 
sprechen, unterhalte uns und sei unser Liebling! 
Wir versprechen dir dagegen: dich zu schützen und zu 
hegen, dir am Aufbau zu helfen; komm zu uns in unsere 
Häuser, in unsere Familien, komme zu uns, in unsere Her 
zen, sei unser Gemeingut und jedes Einzelnen Berater und 
Helfer! In diesem Zeichen erstarke der Musikerwille zur 
Tat und schütze der Musikerschaft ihr größtes Kleinod, ihre 
Presse ihre Musikerzeitung. 
Musikdirektor Albert Prötsch 
Arbeitsgemeinschaft 
Kollegen! Landeöverbandsobrnänner! 
Im Interesse der gemeinsamen Sache werden die ein 
zelnen Landesorganisationen gebeten, ihre Berichte immer 
rechtzeitig vor Redaktionsschluß, d. i. immer bis 20. j. M., 
einzusenden. Nach dem Pressestatut, das an alle Landes 
verbände bereits versandt wurde, ist für jedes Bundesland 
je eine Seite reserviert. Das Pressestatut und der Verlags 
vertrag mögen nach Annahme ehebaldigst eingesandt werden. 
Es ist im Sinne des Auf- und Ausbaues unserer Bewe 
gung, daß alle berufenen Funktionäre die Notwendigkeit 
einer Pressearbeit erkennen und fördern! 
Seid dessen eingedenk, daß sowohl im Vereins- als auch 
im täglichen Leben, mit einer uns dargereichten Freundes 
hand mehr erzielt wird, als mit Gewalt, daß wir selbst 
bewußten Musiker in einer Front stehen müssen, Hand in 
Hand dem gemeinsamen Ziele zustrebend, damit kein Un 
friede unter uns herrsche! Es gibt Apostel, die um einige 
Silberlmge sich kaufen lassen, denen zu tun ist, durch schöne 
Worte sich Anhänger zu verschaffen, um so auf leichte Weise 
zu Verdienst und Gewinn zu kommen! Unsere Zusammen 
arbeit soll aber selbstlos und ideal sein und unseü Blatt eine 
Werkstötte zu Nutz und Frommen unserer Königin Musik 
und ihrer begeisterten Jünger! Ed. Munninger. 
An alle Bezieher der ehemaligen Musiker- 
Zeitung für Sberösterreich und Salzburg! 
Die erste Folge der nun neu ausgebauten „Alpen- 
lündischen Musikerzeitung" liegt vor Ihnen. Mein Bestreben 
wird es sein, alles Wissenswerte und Interessante auf dem 
Gebiete des musikalischen Tagesgeschehens und alle Ankün 
digungen und Berichte der Nichtberufsmusikerorganisationen 
zu veröffentlichen. Durch ein ausgebreitetes Nachrichten 
wesen werde ich in der Lage sein, stets Nachrichten aus 
allen Bundesländern zu bringen. Der Bezugspreis des 
neuen Blattes, das nun monatlich 16 Serien stark erscheint, 
davon acht Seiten an Organisationsberichten und acht Seiten 
Unterhaltendes und Belehrendes bringt, ist nur 3 ^ im 
Jahre. Seien Sie dessen versichert, daß ich nach wie vor, 
immer, selbstlos und gerne für unsere Interessen arbeiten 
werde. Wenn ich nun an Ihre Kollegialität appelliere und 
Sie bitte, mir als Bezieher treu zu bleiben und in Ihrem 
Bekanntenkreise zu werben, glaube ich keine Fehlbitte zu 
tun. Ihre seinerzeitige Bezugsgebühr wird Ihnen bei der 
neuen Ausgabe weiter verrechnet. 
Mit den besten kollegialen Grüßen 
Für die Schriftleitung der „Alpenländischen Musikerzeitung": 
Eduard Munninger, 
ehern. Schriftleiter der „Musikerzeitung für Oberösterreich 
und Salzburg". 
Die große Salzburger Tagung 
Uber Einladung des Bundesmusikmeisters des Bundes 
der Nicht- und Nebenberufsmusiker von Kärnten, Herrn 
Kapellmeister Kümmerer (Feldküchen) fanden sich Ende 
Dezember 1929 in Salzburg Vertreter aller in Österreich 
bestehenden Nichtberufsmusikerverbände (mit Ausnahme 
von Vorarlberg) zusammen, um über wichtige organisato 
rische Fragen zu beraten. 
Unter anderem erschienen: für Niederösterreich und 
Burgenland Herr Kliment, Wien; für Steiermark Herr 
Moder, St. Michael; für Kärnten die Herren Kümmerer, 
Köchl und Schmgerling; für Tirol Herr Kleisner, Kirchberg; 
für Salzburg die Herren Hans Schmid und Rsischl, Max 
glan, Herr Schmidt, Gnigl, Herr Ulan Aigner, Herr Richter, 
Hallein; für Oberösterreich die Herren Munninger, Lam- 
brechten, und Moser, Linz. Außerdem waren noch zahlreiche 
Musiker aus Nah und Fern anwesend, wohl ein Beweis, 
welches Interesse man dieser idealen Sache entgegenbringt. 
Vor allem galt es, über eine vom Einberufer in Vor 
schlag gebrachte Gründung eines Reichsverbandes der Nicht 
berufsmusiker zu beraten. In der Einleitung hob Kümmerer 
die Notwendigkeit einer zentralen Leitung der ganzen Be 
wegung hervor und wies darauf hin, wie zweckmäßig sich 
ein einheitliches Vorgehen aller österreichischen Nichtberufs 
musiker gelegentlich der Abwehr des Musikergesetzes bereits 
erwiesen hat. Er habe schon Statuten fertiggestellt, die er 
auch bereits behördlich genehmigen ließ. Köchl stellte den
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.