Volltext: Oberösterreich (3. Band / 1928)

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Engelszell. — Minoriten. — Pfarren. 
Gegeird verließen und in ihr früheres Kloster zurückkehrten, gewann 
der Stifter (1218) Prämvnstratenser Chorherren aus dem Stifte 
Osterhofen im heutigen Niederbayern. 
Die Prämvnstratenser werden sv benairnt von dem Tale Prae- 
monstratum, jetzt Premontre, in Frankreich, wv der heilige Nor 
bert 1120 diesen Orden stiftete. 
Cngelszcll. 
' Aus Wilhering, vvn wo schon in: Jahre 1260 das Kloster Hohen- 
fnrt tu Südböhmen besetzt wurde, kamen im Jahre 1293 Mönche nach 
Engelszell im Donantale, naher bei Passan. Dort gründete 
nämlich der Bischof von Passau Bernhard vvn Prainbach, ein Kloster 
zu den: Zwecke, damit auf der Straße zwischen Eferding und Passau 
der müde Wanderer eine Stätte fände, wo er ausruhen könne, und 
damit auch die Dom- und Chorherren von Passau einen geeigneten 
Erholungsort für Geist und Körper hätten. 
Im Jahre 1335 besetzten die Wilheringer auch Säusenstein in 
Niederösterreich. 
Minoriten. 
Während alle bisher genannten Klöster in Orten entstanden, 
die wenig oder gar nicht von Menschen bewohnt waren, und während 
sie, mit Grundbesitz ausgestattet, den Menschen Wohnung und 
Einkommen verschafften, bauten sich im 13. Jahrhundert viele Kloster 
gemeinden auf der Besitzlosigkeit auf. Die Orden, zu denen diese 
Klöster gehörten, werden Mendikantenorden oder Bettelorden ge 
nannt (lat. menckioant68 — Bettler). Die Mönche dieser Klöster 
folgten zumeist den Ordensregeln, wie sie vom heiligen Franz 
von Assisi oder vom heiligen Dominikus (beide int 13. Jahrhundert) 
aufgestellt oder ans den Schriften des heiligen Augustin (gestorben 
430) zusainmengestellt worden waren. 
In Oberösterreich entstanden noch im 13. Jahrhiurdert in Wels 
(1280) und Linz (1284) Niederlassungen der Franziskaner oder, 
tvie sie sich selber nannten, der nrinderen Briider, kratreg miiwres, 
woraus der Name Minoriten abgeleitet ist, der nachmals im engeren 
Sinne für einen Zweig dieses Ordens gebräuchlich wurde. 
Pfarren. 
Aufgabe der Klöster war es zunächst nicht, die Pfarrseelsorge 
auszuüben. Sotvohl Mönche, als auch Chorherren waren zumeist 
keine Kleriker. Bei ihrem Chordienste wohnten sie der heiligen Messe 
bei, die ein Priester sang oder las. 
Die Bischöfe waren aber von alters her bestrebt, ihre Diözesen 
in Pfarren zu teilen und denselben Priester als Pfarrer vorzusetzen. 
Das entsprach auch dem Wunsche des Volkes.
	        
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