Volltext: Heimat und Volkstum

was für^Freuden das wandern außerdem noch bringt, das laßt euch von der 
wandervogelzei tschrift „Burschen heraus!" oder vom ernsten „weg" berichten?) 
10. Einige Bemerkungen zum klusbau der Lehrpläne. 
Den schlechten Mann mutz man verachten 
Der nicht bedacht, was er vollbringt. 
Schiller. 
Der Arbeitsplan. 
1. Feststellung des Lehrstoffes für den Fachunterricht im Nahmen der Normal- 
oder Landeslehrpläne für das Gebiet der Schulgemeinde?) Fachunterricht sei Stamm- 
unterricht; die übrigen Schulfächer folgen seiner Gliederung. Daß diese Gin-teilung vor¬ 
teilhaft ist. beweisen die Arbeiten der neueren Schulmethodiker, welche z. B. Rechnen 
und Sprache nach Sachgebieten gliedern und so den anregendsten Zusammenhang mit 
dem wirklichen Leben finden. 
2. Bei der Feststellung des Lehrstoffes ist besondere Rücksicht auf die Heranziehung 
der möglichen Beispiele für sittliche und staatsbürgerliche, dann nationale Erziehung, für 
GemüLsbildung, dann der Stoffe aus Volkskunde, Heimatschutz und Renntnis der hei¬ 
mischen Natur- und Eeschichtsdenkmäler zu nehmen. 
z. Zusammenstellung der den Grtsverhältnissen nach möglichen Beobachtungsauf- 
gaben aus allen Sachfächern und deren Verteilung auf die einzelnen Iahresläufe, bzw. 
Altersstufen und Schulklassen. 
4. Ähnliche Zusammenstellung über die Lehrausgänge, die ebenfalls nach Jahres¬ 
zeiten und Altersstufen in den Plan einzuordnen sind. 
5. Eingliederung der Sprachstoffd, wobei besondere Rücksicht auf die mundartlichen 
Besonderheiten zu nehmen ist, besonders auf den fehlenden Wortschatz, dann die Abwei¬ 
chungen vom Schriftdeutschen in wortform, Wortbeugung und Satzbau. Auch die Diktat- 
und Aufsatzstoffe sind dem Sachunterrichte einzugliedern. 
6. Die Stoffe für den bodenständigen Rechenunterricht. Aufsuchung auf Grund des 
heimatkundlichen Ziffernstoffes aus dem öffentlichen Leben und den wirtschaftlichen Ver¬ 
hältnissen der Heimat. 
7. Die Stoffe für Zeichnen und weibliche Handarbeiten hätten größeres Gewicht 
als bisher auf die örtlichen venkmäler der Volkskunst (Volkstracht) und Kunsterziehung 
zu nehmen. Hausgerät, Werkzeug, Bauernhaus und Rirche, Hausgiebel, Türme, alte 
*) „Der weg." versand Erich worvay, Zwittau. Nordmähren. Führerzeitung.) 
„Burschen heraus!" Fahrtenblatt des Wandervogels veutschböhmen. Geschäftsstelle des 
G. w. v., Leitmeritz, Zwinger. 2. 
Fahrtenblatt der vonau-alpenländischen Wandervögel. Bezug durch Fritz Medicus, 
Salzburg, Mrabellschloß. 
Gaublatt des mähr.-fchlestschen Wandervogels. Bezug durch Ignaz Goth, Iglau, 
Wienergasse. 
Im Deutschen Reiche schließt sich die Lehreriugend zu einem Lehrer-Wandervogel 
zusammen. Leiter Fritz Iöde, Wohldorf bei Hamburg, Schulweg. An unsere „Wander¬ 
vogel-Schulmeister" richtete Fachlehrer Göth-Iglau im 1. heft 1918/19 des „weg" einen 
ähnlichen Aufruf, heft 6/7 des „weg" ist von Göth zur Gänze im Sinne der neuen Schul- 
und Jugendbewegung geleitet. In diesem hefte ruft auch Dr. Gustav wyneken — Bad 
Tölz in Bayern — „alle Lehrer und künftigen Lehrer, insonderheit die der Jugend¬ 
bewegung nahestehenden auf, die gewillt und befähigt sind, im Geist der Freiheit und 
RameVadschaftlichkeit und im Sinne einer edlen Jugendkultur zu wirken, sich zu sammeln 
und zu melden (mit ausführlicher Lebensbeschreibung)." 
*) Im neuen Geiste soll es fürderhin doch unmöglich sein, daß sich verschiedene Schulen 
die Lehrpläne gegenseitig zum Abschreiben ausborgen, oder daß man in den 
letzten Jahren da, wo man wirklich an die Umarbeitung der alten Detail-Lehrpläne auf 
Grund der neuen Vorschriften von 1911 geschritten ist, dies vereinzelt in der weise besorgte, 
daß man sich zum Beispiel in West- oder Südböhmen dazu Lehrpläne von einem Vetter 
aus Nordböhmen schicken ließ.
	        
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