Volltext: Heimat und Volkstum

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Jeder Lehrer sollte auch die Schriften des Kulturhistorikers V. h. Mehl zur „Natur- 
geschichte des Volkes" gelesen haben: Land und Leute, Die bürgerliche Gesellschaft, Die 
Familie, Oie deutsche Arbeit. 
Jede Schulbücherei sollte auch die volks- oder heimatkundliche Zeitschrift LH« 
Heimat beziehen, die anregenden Stoff für den Unterricht, wie für die yeLmaterkundunA 
bringt. 
b) Volkskunst: Unser schulwissenschaftliches Schrifttum ist recht arm an Aus¬ 
sätzen (von größeren Arbeiten gar nicht zu reden), die das Verhältnis der Schule zur 
überlieferten Volkskunst behandeln. Es werden daher nachfolgend Bücher angegeben, 
welche den Lehrer bei der Erforschung der heimatlichen Volkskunst fördern können. 
Aufsätze: Berge! Therese, Stickereimotive aus dem Kuhländchen und ihre Ver¬ 
wertung im Zeichenunterricht. Schaffende Arbeit und Kunst in der Schule. 1917. 
Hausmann Franz, Das steirische Bauernhaus und feine Verwendung im Schul- 
zeichnen. Ebenda 1914. 
Wilhelm Rott, heimische Kunst und ihre Verwertung im Zeichenunterricht, ins¬ 
besondere im geometrischen Zeichnen. Ebenda. 1913. 
Josef Blau, hebe deine Augen auf! Ebenda, 1919. 
Richard Bürckner, Schülerbeitröge zur sächsischen Volkskunde. Säemann, 1913. 
G. Haas. Kunst und Schule auf dem Lande. Im Sammelheft: Beiträge zum heimat¬ 
kundlichen Unterricht. Schulwissenschaftlicher Verlag A. haase, Prag-Wien-Leipzig. 
Bücher: Schwindrazheim, Deutsche Bauernkunst. Wien, Gerlach, M. 12.—. 
Schwindrazheim, Kunstwand erb ücher: Unsere Vaterstadt. Stadt und Dorf, In der 
freien Natur, wandern und Skizzieren, von alter und neuer Heimatkunst. (Je KI. 1.80 
bis KT. 3.—. 
I. Hofmann, Die nordwestböhmische Volkstracht im 19. Jahrhundert. 200 Bilder. 
Karlsbad, 1908, Selbstverlag. 
I. Blau, Böhmerwälder Hausindustrie und Volkskunst. 2 Bände. 1917, 1918. Verlag 
Deutsche Arbeit, Prag. 
K. G. hartmann, Die Wiedergeburt der deutschen Volkskunst als wichtigstes Ziel 
der künstlerischen Bestrebungen unserer Zeit und die Wege zu seiner Verwirklichung, 
ánchen, 1917. R. Oldenbourg. 163 S. Kl. 2.—. 
peasant Ñrt in Austria and Yungary The Studio. (Sondernummer, 1911.) London. 
Zeitschriften: Werke der Volkskunst. Wien (Museum für Volkskunde). — 
Zeitschrift für Volkskunst und Volkskunde, München. 
5. Schule und Lehrer im Dienste der heimatlichen Wohlfahrtspflege. 
Kannst du allein kein Tanzes sein 
So Wirke mit andern im verein 
a) Vas Vaterland braucht viele Augen. 
Durch den Krieg find wir entsetzlich verarmt. Die Lebenshaltung der breiten Volks¬ 
schichten ist tief gesunken. Die neu entstandenen Staaten arbeiten tatkräftig daran, die 
darniederliegende Volkswirtschaft wieder aufzurichten; das Gewerbe soll wieder Rohstoffe 
und Arbeit, die Arbeitslosen sollen wieder Erwerb erhalten; die Einfuhr soll der Währung 
halber möglichst beschränkt werden und zu deren Ersätze sind alle erdenklichen Hilfs¬ 
quellen für die Auffindung und Erzeugung der Rohstoffe zu erschließen; zugunsten btt 
volksgesundheit, aber auch der Landwirtschaft und der ländlichen Gewerbe ist der Zug zur 
Großstadt, sind Landflucht und Auswanderung durch geeignete Mittel zu bekämpfen; das 
Wohlsein des Volkes ist durch entsprechende Fürsorgen (Wasserleitungen, Licht, Bäder, 
gesundheitliche Vorsorgen und edle Unterhaltung) zu pflegen und zu fördern. Im allge¬ 
meinen ist ein neues gesellschaftliches Gemeingefühl auf der Grundlage des Volkstums, der 
Staatsangehörigkeit, der gemeinsamen gleichen Rechte und wirtschaftlichen Aufgaben, mt 
allem aber des allen Volksschichten gleichmäßig erreichbaren sachlichen Wohlbefindens und 
durch Hebung der Volksbildung anzustreben. N 
Vorbedingung hiefür ist die Erweckung tiefer wirtschaftlicher und staatsbürgerlicher 
Einsicht in allen Volkskreisen.
	        
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