Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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führer Giratschek band jedoch die Stücke zusammen, so dass 
die Fahne getragen werden konnte. Die Stangentheile wurden 
später durch einen Metallcylinder verbunden, und an der Stelle 
wurde die Aufschrift angebracht: „Durchschossen im Gefechte bei 
Nachod beim Sturm auf Waclawice am 27. Juni 1866". 
Hervorragende Leistungen. 
Mit Umsicht, Tapferkeit und Entschlossenheit hatte der 
Brigadier Generalmajor Rosenzweig v. Drauwehr die 
Brigade geleitet. Vom Beginn bis zum Ende des Kampfes sah 
ihn das Regiment im verheerendsten Kugelregen, in den Reihen 
der Plänkler und immer an den gefährlichsten Punkten mit 
der größten Ruhe und Kaltblütigkeit die Befehle ertheilen. Die 
Uniform des Generals wurde von Kugeln durchlöchert, wiederholt 
rissen feindliche Geschosse Federn aus seinem Federbusch, doch 
er blieb zur allgemeinen Freude unversehrt. 
Führer Kuchta und Gefreiter Morhammer zeichneten 
sich durch kühnes Vorgehen und durch Aneiferung ihrer 
Kameraden aus. Corporal von Gyra übersprang als Erster 
nächst der Wenzelskapelle eine Hecke, die vom Feinde hart 
näckig vertheidigt wurde. Gefreiter Brenner wusste seine 
Kameraden mit echt wienerischem Humor anzueifern. Der 
Compagnie-Schuster Josef Holz in g er, der kein Gewehr trug, 
ergriff das Gewehr eines Gefallenen, trat in die Reihen und 
verrichtete mit Bravour den Dienst eines streitbaren Mannes. 
Hornist Wadl schoss ebenfalls mit dem Gewehre eines Gefallenen 
einen feindlichen Reiterofficier vom Pferde, worauf die feindliche 
Abtheilung sofort kehrtmachte. Feldwebel Zimmermann 
hatte im Getöse das Rückzugssignal überhört und suchte 
später mit seinen Leuten die Truppe zu erreichen. Dabei nahm 
er Plänkler des Regimentes wahr, die vom Feinde so bedrängt
	        
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