Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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Die Deutschmeister im Türkenkriege. „Die Edelknaben." 
Der große Krieg, den Kaiser Josef II. am Ende seiner 
Regierung gegen die Türkei zu führen genöthigt war, zeigt 
uns das Regiment Hoch- und Deutschmeister am rechten 
Flügel der Armee, die auf der ganzen Grenzlinie von Croatien 
bis Siebenbürgen aufgestellt war. Die erste Unternehmung, an 
der sich auch das Regiment betheiligte, war die Einnahme von 
Sabac, einer Festung, die am rechten Ufer der unteren Save in 
Serbien liegt. Nachdem der Fluss glücklich überschritten worden 
war, bewegten sich die Colonnen auf beschwerlichen Wegen durch 
dichte Wälder gegen die Festung. Den Angriff leitete der Kaiser 
selbst. Unter dem Kanonenfeuer der Feinde wurde das Lager 
aufgeschlagen und eine Vorstadt von Sabac, die den Belagerern 
hinderlich gewesen wäre, in Brand gesteckt. Der Kaiser, bei 
dem sich Erzherzog Franz befand, bivouakierte die Nacht mit 
seinen Soldaten unter freiem Himmel und fetzte sich dann den 
folgenden Tag während der Belagerungsarbeiten so dem Feuer 
aus, dass ihn die Generale dringend baten, sein Leben zu schonen. 
Der Kaiser aber antwortete lächelnd: „Für einen Kaiser werden 
keine Kugeln gegossen." Die Besatzung der Festung gab bald 
den Widerstand auf; Sabac wurde eingenommen und besetzt. 
Die Deutschmeister bezogen das Lager von Semlin. 
Die Armee litt infolge der großen Sümpfe an der 
unteren Save stark am Wechfelfieber, dem viele Soldaten zum 
Opfer fielen; das Regiment hatte über 300 Mann in den 
Spitälern, und der Krankenstand steigerte sich bald auf 300 Mann, 
als sich zum Wechselfieber noch die Ruhr mit ihren verheerenden 
Wirkungen gesellte. Der menschenfreundliche Monarch war un 
ablässig bemüht, durch die strengsten Verhaltungsmaßregeln, die 
er gab, dem Wüthen der Seuche Einhalt zu thun. Unablässig
	        
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