Volltext: 82. Heft 1914/16 (82. Heft 1914/16)

Türkischer 5 ch Í a ch t b 0 r i cb t. 
Koustantinopel, 9. Aprîl. Das Hauptquartier meldet: An 
der Srakfront fügten wir dem Feinde bei einem Gefecht am 
5. und 6. April in einem von einer unserer fliegenden Abtei- 
lungen besetzten Schützengraben der vorgeschobenen Linie 4 km 
östlich unseres Hauptabschnittes von Zelahie einen Verlust von 
1500 Mann zu und nahmen ihm einige Gefangene ab. Wir 
schössen ferner ein Flugzeug ab. Dieser zweitägige Kampf spielte 
sich folgendermaßen ab: Da infolge des Steigens des Tigris 
in den letzten Tagen unsere an den Fluß stoßenden Schützen- 
graben, die einen Teil, unserer vorgeschobenen Linien bildeten, 
und die sich 4 km' östlich unserer Hauptstellung befinden, über- 
flutet und zerstört worden waren, so räumte ein großer Teil 
unserer Truppen am 4. April abends befehlgemäß diese Gräben, 
in denen, sie ungefähr zwei Kompagnien zurückließen. Am 
5. April morgens beschoß der Feind, der die Ursache dieser 
Räumung nicht kannte, diese Gräben mit seiner Artillerie eine 
Stunde lang und griff sie mit einer Truppenmacht von ungefähr 
drei Brigaden an. Obwohl unsere beiden Kompagnien den 
Befehl erhalten hatten, vor diesen überlegenen Kräften zurück- 
zugehen, so hielten sie doch stundenlang den Feind dürch Angriffe 
mit dem Bajonett und mit Bomben auf und wichen dann in unsere 
Hauptstellung zurück. Gleichzeitig zogen sich unsere aus schwachen 
Kräften zusammengesetzten Vorposten auf dem rechten Ufer des 
Tigris ebenfalls auf den Flügel unserer Hauptstellung zurück. 
Gelegentlich dieser Angriffe stellten wir fest, daß eine Anzahl 
der feindlichen Truppen in den durch die Überschwemmung 
gebildeten Sümpfen einsanken. Durch diese Scharmützel er- 
mutigt, näherte sich der Feind, der neue Verstärkungen erhielt, 
am ö. April an einigen Stellen bis auf 600 m unserer Haupt¬ 
stellung und versuchte dann einen Angriff. Lr wurde aber 
durch unseren Gegenangriff und unser heftiges Feuer gezwungen, 
2 km in östlicher Richtung zurückzugehen. Dabei ließ er eine 
beträchtliche Zahl von Toten und Verwundeten zurück. Die 
feindlichen Verluste werden auf 1500 Wann geschätzt, während 
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