Volltext: 63. Heft 1914/16 (63. Heft 1914/16)

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hatte nämlich die 
Serben bereits über 
die montenegrinische 
Grenze gejagt und 
damit im Norden 
einen Riegel vorge- 
schoben. Die Bul- 
garen drohten von 
Osten her unter Ge- 
neral Bojadjess. Die 
serbischen Rückzugs- 
straßen der beiden 
zurückweichenden 
Gruppen liefen auf 
dem Amselfelde zu¬ 
sammen. Die serbi- 
scheu Kolonnen und 
Trains zwängten sich 
alle auf den engen 
Raum zusammen 
zwischen Mitrowiza 
und Pristina. Hier 
gab es eine gewal- 
tige Stockung ini 
Weitermarsch nach 
Westen. Nur wenige 
enge Straßen mit großen Steigungsunterschieden führ- 
ten über die bergige Grenze zwischen Montenegro 
und Albanien. Es mußte also geraume Zeit vergehen, 
bis der Zusammenfluß wieder zum Abfluß gebracht 
werden konnte. Diesen Zeitgewinn mußten die ser- 
bischen Truppen sich mit Waffengewalt erkämpfen, 
um den Gegner solange fernzuhalten. Gleichzeitig 
war es vielleicht auch der verzweiflungsvolle Gedanke, 
noch einmal den Widerstand zu versuchen, bevor man den 
Boden des Vaterlandes verläßt. Doch die Heere der 
Mittelmächte und der Bulgaren ließen ihnen keine Ruhe 
zum großen Abtransport. Gegen die Front Mitrowiza— 
Pristina und die Sitniza-Stelluugen gingen sie konzen- 
trisch vor. Mitrowiza selbst wurde am 24. November 
Kronprinz Alexander von Serbien beobachtet die letzten Verzweiflungskämpfe seiner Armee. 
des Bahnhofs Grablenitza 10 Lokomotiven und 400 Eisen- 
bahnwagen, die teils beladen waren, erbeutet. Am 
13. November war der Übergang der ganzen bul- 
garischen Streitkräfte über die Morava erzwungen, 
worauf das Vordringen unaufhaltsam weiter vor sich 
ging. Nur bei Pristina am Amselfeld sollte der 
Kampf noch einmal auf länger als 10 Tage aufflam- 
men. Besonders erbittert wurde südlich der Stadt 
sowie östlich des Labflusses gerungen. Grimmige Kälte 
und Schneeverwehungen ließen die bulgarischen Truppen 
die Mühsale des kommenden Winterfeldzuges spüren, 
die oft schwerer zu ertragen sind als blutige Gefechte 
in Sommerszeiten. Glänzende Vorstöße führten die 
Bulgaren in die feindliche Front hinein aus. Es gelang 
ihnen dabei Trains 
abzuschneiden sowie 
Munition und sonsti- 
ges Kriegsmaterial 
in reicher Fülle zu 
erringen. Verzwei- 
felt wehrten sich die 
Serben. Sie wollten 
mit derselben Münze 
zahlen und versuch- 
ten einen Gegenstoß 
nach dent andern. 
Blutend und ge- 
schlagen kehrten die 
kümmerlichen Reste 
der Ausfalltruppeu 
zurück. Der größere 
Teil war in der eiser- 
nen Umklammerung 
gefallen. 
Der Grund zu 
diesem äußersten Wi¬ 
derstand war offen- 
sichtlich. Der Nord- 
flügel der Heeres- 
gruppe Mackensen 
Pyvroi.yet, üömm. 
Landschaft im Amselfeld: Strafje zwischen Pristina und Mitrowiza; zur Linken das Tal der Sitniza. 
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