Volltext: 37. Heft 1914/15 (37. Heft 1914/15)

CI CCCCCOCCC CC CGQCCQQCOOOCQOOaOCOOOCOQOOOQ CCCCO OC0000C3000000000C000000 oooco oooooo 299 
r.nb der edle Wetteifer der 
nun schon wochenlang unter 
den höchsten Anforderun¬ 
gen Schulter an Schulter 
kämpfenden Deutschen, 
Österreicher und Ungarn 
steigerte die Kräfte und die 
Leistungen der Verbündeten 
in das Erstaunliche. All¬ 
mählich kamen sie trotz des 
wütenden Widerstandes der 
Russen selbst an den schwie¬ 
rigsten Stellen vorwärts, so¬ 
gar an dem schwer um¬ 
strittenen Duklapaß — lang¬ 
sam, schrittweise, um jeden 
Fußbreit kämpfend, aber sie 
kamen vorwärts. Außeror¬ 
dentlich — auch das sei hier 
ausdrücklich besonders her¬ 
vorgehoben — waren auch 
die Leistungen der Führung. 
Auf dieser riesenhaft aus¬ 
gedehnten Kampffront täg¬ 
lich den Überblick zu be- PfM. Weltpreß-Photo, Wien, 
halten, richtig vorzusorgen Wache vor der Telephonftation auf einem verschneiten Karpathenübergange. 
und anzuordnen, wenn aus 
zahllosen Einzelkämpfen in einem Gelände, in dem Auseinanderziehen aller der Kampfhandlungen, die 
niemand auch nur vom nächsten Nachbar Zuverlässiges sonst in einer großen Schlacht die Entscheidung zu bringen 
weiß, die Berichte zusammenlaufen und unter dem pflegen, eine ganz neue und fremdartige Form des 
Druck einer ungeheuren Verantwortung zu einem kriegerischen Ringens hervorbringt, abweichend von 
richtigen Bilde gefügt werden müssen, — das ist eine allem, was die an blutigen Kämpfen so reiche Geschichte 
Aufgabe, von deren Schwere es kaum möglich ist, in der Menschheit bisher gesehen hat. 
Worten eine richtige Vorstellung zu geben. Mit diesen Die Einzelheiten dieser Kämpfe wiederholen sich 
eigenartigen Verhältnissen hängt auch die in der Kriegs- naturgemäß. Als die österreichisch-ungarische Heeres¬ 
geschichte bisher wohl nicht dagewesene Dauer eines leitung Ende Februar einen zusammenhängenden Be- 
Kampfes zusammen, der das Antlitz eines endlosen Klein- richt über die Lage geben ließ, konnte von einer Ent- 
kriegs trägt und doch alle Merkmale zeigt, die die Krieg- scheidung der Karpathenschlacht immer noch nicht ge- 
führung unter dem Begriff einer „Schlacht" zusammen- sprochen werden, aber von der Heftigkeit der Kämpfe 
faßt. Nur daß das. fast grenzenlose örtliche und zeitliche gibt es doch einen Begriff, wenn erwähnt wird, daß die 
Russen nach einer keines¬ 
wegs übertriebenen Schät¬ 
zung, die sich auf die Ge¬ 
fangenenzahlen und die 
beobachteten Verluste an 
Toten und Verwundeten 
stützt, in diesem einen Ka¬ 
lendermonat einen Verlust 
von mehr als 100000 Mann 
zu verzeichnen hatten. Eine 
Veränderung war in der 
allgemeinen Lage insofern 
eingetreten, als am Dukla¬ 
paß ein gewisser Stillstand 
festzustellen war. Beide 
Teile hatten sich eingegraben 
und lagen sich in festen Stel¬ 
lungen gegenüber. Während 
aber die Russen an dieser 
einen Stelle, auf die sie ein 
paar Wochen vorher ihre 
größten Hoffnungen gesetzt 
hatten, ihre Angriffe ein¬ 
stellten, versuchten sie es an 
anderer Stelle aufs neue 
mit der nun schon so viel 
Phot. Weltpreiz-Photo, Wien. 
Österreichisch-ungarischer Train passiert auf frischgeschanfelter Schneestraße einen Gebirgsübergang 
in den Karpathen.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.