Volltext: 31. Heft 1914/15 (31. Heft 1914/15)

Phot. A. Grohs, Berlin. 
Zu den Kämpfen in Deutsch-Südwestafrika: Die deutsche Schutztruppe vernichtet Lei Sandfontein drei Schwadronen englischer Kavallerie, 
35. September 1914. Gezeichnet von C. Arriens. 
kopmund 
dann in 
Truppen 
Interessant war die Meldung, daß sich bei Lüderitz- 
bucht deutsche und englische Flugzeuge betätigt hätten. 
Unsere Schutztrnppe besetzte erst am 24. September 
das unserem Landungsplatz Swakopmund naheliegende 
Gebiet der Walfischbai. Nach einer 
im November erfolgenden Be¬ 
schießung der offenen Stadt Swa- 
von See aus wurden 
der Walfifchbai englische 
gelandet, und von dort 
-aus Swakopmund besetzt. Einem 
weiteren Eindringen in das Innere 
widersetzte sich unsere Schutztruppe 
mit Erfolg und brachte zu An¬ 
sang April 1915 den Truppen unter 
Bothas Befehl eine schwere Nieder¬ 
lage bei. 
Auch Vorstöße unserer Schutz¬ 
truppe am Oranjefluß waren von 
Erfolgen begleitet. So gelang es 
um 25. September bei Sand¬ 
fontein, drei englische Schwa¬ 
dronen aufzureiben. Inzwischen 
war der Aufstand der Buren ins 
Leben getreten, und einzelne Abtei¬ 
lungen von ihnen vereinigten sich mit Teilen der 
deutschen Schutztruppe zu gemeinsamem Vorgehen. Der 
Burenaufstand schien zum Jahresende vorbei oder jeden¬ 
falls abgeschwächt zu sein. Offenbar waren nur Lüderitz- 
bucht und Swakopmund in englischem Besitz, wohin¬ 
gegen unsere Schutztruppe sich sonst siegreich erwies. 
Anfang April wurde noch Keetmanshoop, östlich von 
Lüderitzbucht, von Truppen der Union besetzt. 
General Louis Votha. 
Portugal hat sich den englischen Einflüsterungen und 
Drohungen, die seine Kriegserklärung gegen Deutschland 
und in Angola sowie in Ägypten Hilfeleistung durch 
Entsendung stärkerer Truppenteile verlangten, mit 
Ausdauer widersetzt. 
Ende des Jahres 1914 und An¬ 
fang 1915 lagen also die Verhält¬ 
nisse in unseren großen Schutzgebieten 
Afrikas im allgemeinen für uns 
günstig. Unsere drei größten Ko¬ 
lonien befinden sich mehr oder we- 
noch ganz in unserem Besitz; 
Ostafrika war sogar Anfang April 
völlig vom Feinde gesäubert. Un- 
Schutztruppen haben den Eng¬ 
ländern und ihren Genossen manche 
harte Nuß zu knacken gegeben. 
Auch hat sich die Stimmung im 
niederdeutschen Bevölkerungsteil der 
Union als eine derartige erwiesen, 
daß an eine stärkere Teilnahme am 
Kriege gegen Südwestafrika, trotz 
aller Umtriebe Bothas, kaum zu den¬ 
ken ist. Der germanische Geist ist dort 
wieder regsam geworden und die 
wahre Einsicht eingekehrt. England kann von ander¬ 
wärts keine Truppen dorthin senden, ebensowenig nach 
Ostafrika. Der Heilige Krieg fesselt die gegnerischen 
Truppen in allen andern Kolonialgebieten. 
Auch diesen Land- und Küstenkrieg hatten sich unsere 
Gegner anders gedacht. Die endgültige Entscheidung 
über alle Schutzgebiete und die Kolonien unserer Gegner 
kann nur auf den Schlachtfeldern Europas gefällt werden.
	        
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