Volltext: Deutsche Naturwissenschaft, Technik und Erfindung im Weltkriege

So muß der Fuß 
einen Mittelknochen samt 
seinem Gelenkt eil her- 
geben, wenn ein Unter 
kieferast fehlt. Dem 
macht es wenig, dem 
Kiefer viel; die 
schaufei (Abb. 13) hat ge 
rade die entsprechende 
Rundung für ein zartes 
Wangenprofil, während 
das Schienbein mehr 
gradlinigeKnochenstücke 
liefert. 
Diese Verpflanzun 
gen, von denen in 
tem Umfange Gebrauch 
gemacht wird, erfordern 
das innigste Zusammen 
arbeiten des Zahnarztes 
mit dem Chirurgen, denn 
während der Einheilung 
des überpflanzten Stückes 
mnß der ganze Kiefer 
unbedingte Ruhe genie 
ßen, und dies läßt sich 
nur durch die exaktesten 
Kieferschienenapparate 
erreichen. Die Verarbei 
tung des dem Schienbein 
vom Chirurgen entnom 
menen Knochenstückes 
Abb. 13. Der gleiche Patient nach Deckung des 
Kautschukschilder werden später gegen zahntragende Kautschuk 
gebisse ausgetauscht. Gegebenenfalls wird vorher noch der Unter 
kieferknochen durch Knochenverpflanzung ersetzt 
und seine Herrichtung zur Einpflanzung fällt auch im allgemeinen dem mit der 
Verarbeitung und Modellierung harten Materiales mehr vertrauten Zahnarzte zu, 
wenn nicht, wie es vielfach geschieht, ein auch chirurgisch geschulter Zahnarzt 
beide Funktionen vereinigt. 
Die Behandlung solcher Verletzungen erfordert naturgemäß besonders 
gut ausgestattete Lazarette mit einem Stab von geschickten Zahntechnikern, 
die mit der Verarbeitung des Metalls von der Kronen- und Brückentechnik des 
Zahnersatzes her vertraut sind. Und deshalb ist auch nach den ersten Erfahrungen 
diese Behandlung immer mehr Domäne der Heimatslazarette geworden. Der 
Zahnarzt im Felde hat nur für den ersten Verband, Blutstillung vielleicht in ein 
fachen Fällen, Schienung zu sorgen und dann die Verletzten, die zu den bejammerns 
wertesten Verwundeten gehören, möglichst schnell dem nächsten Kieferlazarett 
zu überweisen. 
Die Zahnheilkunde
	        
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