336
M. Blaschke
Abb. 14
bewegung zu geben, so daß die
neue Kunsthand eine vollkomme
ne Faust bilden kann (Voss. Ztg.
1916, vom, 16. 11.). Diese selbst
tätige Daumen- und Fingerbe
wegung wird durch starre Hebel
wirkung ausgelöst. Dasselbe Sy
stem, bei einem Kunstbein ange
wandt, gestattet einem am Ober
schenkel Amputierten Bewegung
mit dem Knie, welches auf drei
Stützpunkten ruht. Er kann
laufen ohne Benützung eines
Stockes, das künstliche Bein über
das gesunde schlagen und sich
hinknien. Der schon erwähnte
(111. Jahrb. 1917, S. 166) Jagen-
b er g - Ar m besitzt drei, zwei oder
ein Kugelgelenk, je nachdeiü der
ganze Arm oder nur ein Teil des
Ober- oder Unterarms amputiert wurde. Die Kugelgelenke erlauben Lose- und Fest
stellung und sind unter sich durch nahtlose, dünnwandige Stahlrohre verbunden. Es
werden verschiedene Arbeitsarme und ein Sonntags(Ausgeh-)arm konstruiert. Leichtes
Gewicht und glatte Formen weist der Rota-Arm auf, welcher ebenfalls ganz aus
Stahl und nach den verschiedensten Richtungen verstellbar ist und aus zwei hohlen,
durch ein Stahlrohr verbundenen Kugelgelenken besteht. Zur Herstellung künst
licher Glieder ließe sich der Kautschukschaum verwenden, indem man aus
ihm den festen Teil der Glieder bildet, aus Weichgummischaum den umgebenden
verschönenden Teil derselben. Es
lassen sich auch Krücken, Stelz
füße daraus herstellen (Gummi -
1915, S. 219).
Ferner wurden auch Schreib
maschinen für Einarmige
(Abb. 14) konstruiert, derart, daß
mittels Pedalen verschiedene Be
wegungen durch die Füße aus-
geführt werden, welche sonst die
Hand macht. So erfolgt das Ein-
führen des Papiers, das Umschal -
der Typenrolle für große und
kleine Buchstaben, der Abstand
der einzelnen Worte usw. durch
Fuß bzw. Hand und Fuß
zusammen. Ein nach rechts