Volltext: Die elektrische Bahn Ebelsberg - St. Florian - Steyr

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Die elektrische Bahn Ebelsberg—St. Florian—Steyr mit besonderer Berücksichtigung der vStadt Steyr 
Ufer der Steyr und längs der Nordseite des 
Lambergschen Schlosses über die Ennsbrücke 
zum Bahnhofe. 
In anerkennenswerter Weise geht diese 
Trassierung Demolierungen an dem alten Be¬ 
stände aus dem Wege, ist daher der Variante I 
entschieden vorzuziehen. Doch wäre vom Stand¬ 
punkte des Heimatschutzes bei dieser Variante 
die durch Abholzung eintretende Verödung der 
mit mächtigen alten Baumbeständen auf felsigem 
Untergrunde bewachsenen Schloßleiten (Fig. 11) 
außerordentlich zu beklagen. Auch in technisch¬ 
ökonomischer Beziehung dürfte diese Variante 
zufolge teil weiser Führung der Trasse durch 
Rutschterrain sowie Inundationsgebiet und der 
kostspieligen Anlage einer neuen Brücke nicht 
vollauf befriedigen. 
Eine dritte Möglichkeit der Lösung dieser 
Frage wäre die Trassierung durch die Vorstadt Ort. 
Variante III 
Aus dem Gebiete der Gemeinde Gleink 
kommend, würde diese Linie die im Norden von 
Steyr gelegene Artilleriekaserne berühren und 
dann in für die Steigungsverhältnisse vorteilhaft 
weitem Bogen die Posthofstraße und die Schlüssel¬ 
hofgasse erreichend, diese abwärts bis zur Pfarr¬ 
kirche St. Michael (Steyrdorf) führen. Von dort 
an, also unmittelbar bei Beginn der Kirchen¬ 
gasse, wäre diese Linie mit Variante 1 identisch. 
Der große Vorteil dieser hier mit Variante III 
bezeichneten Trassierung vom Standpunkte der 
Interessen, welchen diese Zeilen dienen sollen, 
besteht darin, daß diese Linie voraussichtlich 
bloß die Demolierung eines ganz unansehnlichen Hauses 
(Michaelerplatz Nr. 8), dessen Außenflucht weit in den 
Fig. 13 Krems, Ecke Landstraße-Göglgasse 
Fig. 12 Steyr, Hof des Schönthanschen Hauses 
Straßenkörper eingreift (Fig. 19 Mitte rechts), zur Folge 
hätte. Auch auf das Straßenbild hätte diese Veränderung 
keinen nachhaltigen Einfluß. 
In technischer Beziehung dürfte für diese 
Trassierung gegenüber Variante I die günstigere 
Terrainbeschaifenheit (minder starkes Gefälle 
gegen die Steyrbrücke zu) sprechen. 
Es unterliegt keinem Zweifel, daß dieser 
Trasse auch der Vorzug der Schönheit der An¬ 
lage gegenüber den anderen Varianten zukommt, 
denn der Steyr besuchende Fremde überblickt 
im Falle der Ausführung dieser Trasse, schon 
ehe er die Stadt gewahr wird, von der sanften 
Anhöhe der oberen Vorstadt Ort aus das Enns- 
tal, genießt dann von der auf der einen Seite 
freien Schlüsselhofgasse einen herrlichen ein¬ 
drucksvollen Anblick auf die ganze Stadt 
(Fig, 2). 
Die Idee, die Bahn von Westen einmündend 
nur bis zu Beginn der Vorstadt Steyrdorf zu 
führen, scheint keinen ernsten Erwägungen unter¬ 
zogen zu werden, da man, und dies schießlich 
begreiflich, eine direkte Verbindung mit der
	        
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