Volltext: Geschichte der Pfarrkirche Ebensees

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Die Kanzel und ein zierliches Kruzifix sind ein Werk des Bild¬ 
hauers in Mondsee Franz Anthoni Koch., (Preis 140 Gulden.) Die 
Summealler Ausgaben belief sich auf 1499 Gulden. 
Als besonder e Wohltäter der Kirche werden genannt: 
der Waldmeister Johann Ignaz Minichsdorfer und dessen Ehefrau 
(Spender eines Kelches), der Müllermeister Mathias Khernegger 
(ebenfalls Spender eines schönen Kelches), der Gegenschreiber Franz 
Grnndtner und dessen Ehefrau spendeten ein „Zügenglöcklein"? 
1740 stiftete der Wirt Stephan Zorn den Frauenaltar, der Geldbote 
Andreas Praunsperger den Antonaltar und Franz Freiherr von 
Scharf, Salzoberamtmann, bestritt die Transportauslagen zu dem 
in Innsbruck im Jahre 1744 hergestellten Hochaltar und zu den Al¬ 
tarbildern. 
Die Altäre — mit Ausnahme des Hochaltars — sollen ans 
einem Tiroler Kloster stammen. 
Nach sicherer Ueberlieferung ist der Verweser Joses Anton 
Sydler v. Rosenegg der SpenHer der schönen Monstranze. Sie ist 
aus Silber, mit Steinen besetzt, fünf Pfund schwer. 
InsteHung eines zweiten Priesters, eines LenefiMen. 
Der Stistungsbrief Msthiss Lherneggers. 
Schon im Jahre 1733 wurde durch die Stiftung des „gewesten" 
Wirtes- und Müllermeisters Mathias Khernegger (Besitzer des 
Hotels „Post"), eines großen Wohltäters der Kirche, die Anstellung 
eines zweiten Priesters möglich. 
Im Stiftungsbrief vom 18. Juni 1733 vermachte Khernegger 
„im Namen der allerheiligsten Dreifaltigkeit" als Dank für die un¬ 
zählige Menge ber Gaben Gottes und der Milde Gottes, die er die 
ganze Lebenszeit erfahren hat, von dem wenigen Vermögen, mit 
dem ihn Gott gesegnet hat, „ganz ungezwungen und angedrungen" 
3000 Gulden Sem St.-Josephi-Gotteshause „hergestalten, daß zur 
Beförderung der Ehre Gottes und der allerseligsten Muttergottes 
und unbefleckten Jungfrau Maria, auch des Hl. Josefs als Kirchen¬ 
patron allda, noch ein eigener Geistlicher hieher angestellt 
werde, damit das von „Hochgeistlicher Obrigkeit" bereits gnädig be¬ 
willigte Pi redi g t a m t desto süßlicher und beqnemlicher zum all¬ 
gemeinen Seeleutroste verrichtet werden möge." Auch soll von 
dem anzustellenden geistlichen Herrn „mir und meinen beiden abge¬ 
lebten Ehewirtinnen aus ganzer Freundschaft Seelennutzen 
wöchentlich drei heilige Messen gelesen werden."2 
Das Kapital von 3000 Gulden soll beim löblichen Salzamte 
Gmnnöen zu 6 % auf ewig angelegt werden, wie es sonst in solchen 
Fällen gewöhnlich geschieht. Wegen der übrigen Erfordernisse zur 
1 Aufschrift: „Mich goß in Linz Johann Michael Zöchbauer, anno 1785". 
2 1. Ehefrau: Verwitwete Sara Köblingerin, geb. Prannin, gestorben 
im Alter von 38 Jahren; 2. Ehefrau: Anna Regina Sydlerin v. Rosenegg, 
56 Jahre alt.
	        
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