Volltext: Zehn Jahre Welser Gymnasium

vom Schuljahre 1901/02 bis zum Schuljahre 1908/09 
in einer, bezw. zwei Abteilungen für die Schüler der 
1. und 2. Klasse gelehrt. Da der Lehrkörper den 
Besuch dieses für das Ceschäftsleben wie für spätere 
wissenschaftlich schaffende Tätigkeit so wichtigen Unter¬ 
richtsfaches mit allem Nachdrucke empfahl, ja einzelnen 
Schülern geradezu zur Pflicht machte, war die Frequenz 
dieser Kurse immer eine sehr große; sie betrug im ersten 
Schuljahre im 1. Semester 77 Proz., im 2. Semester 
79 Proz. und stieg in den nächsten Jahren auf 95 
bis 100 Proz. an; auch im zweiten Lustrum sinkt der 
Besuch selten unter 98 Proz. herab. 
2. Gesang wird seit dem Bestände der Anstalt 
gelehrt. Im ersten Schuljahre war der Besuch ein 
sehr erfreulicher, da über 53 Proz. der Schüler sich am 
Gesangsunterrichte beteiligten. In den nächsten drei 
Jahren sinkt der Besuch auf 39 Proz., 20 Proz., 25 
Proz., hebt sich aber im Zeitraum 1905—1911 (unter 
dem gegenwärtigen hochverdienten Gesangslehrer O.-L. 
I. Fr. Ernst Nadler) wieder auf 30 bis 42 Proz. 
Im Schuljahre 1902/03 wurde ein zweiter, im Schul¬ 
jahre 1906/07 ein dritter Lehrkurs für diesen Gegen¬ 
stand errichtet. 
3. Stenographie. Unterricht aus diesem 
Gegenstände wurde, wie es sich von selbst versteht, in 
den ersten drei Schuljahren nicht erteilt, sondern erst 
im vierten Schuljahre, als die IV., Klasse eröffnet wurde. 
Der 1. Kurs dieses wahlfreien Gegenstandes zählte im 
1. Semester des Schuljahres 1904/05 : 38, im 2. Sem.: 
28 Schüler (=88 bezw. 65 Proz. der in Betracht kom¬ 
menden Schülerschaft oder 24, bezw. 18 Proz. der Ge¬ 
samtzahl) ; am Schlüsse des ersten Quinquenniums — 
es bestanden zu dieser Zeit bereits zwei Lehrkurse — 
beteiligten sich von den öffentlichen Schülern (der 
Klassen IV und V) im ganzen 43 (—58 Proz. oder 
23 Proz. der Gesamtzahl) und in den nächsten fünf 
Jahren sinkt diese Zahl, obschon auch die Hospitieren¬ 
den Privatistinnen zu dem Unterrichte aus diesem 
Gegenstände zugelassen werden, auf 23 Proz. der Klassen 
IV bis VIII oder 13 Proz. der Gesamtzahl herab. 
Im allgemeinen ist der Zudrang zu diesem Frei- 
gegenstande zu Beginn des Schuljahres immer ein 
sehr starker, doch pflegt der Eifer für die edle 
Kunst Cabelsbergers, die in der Gegenwart nicht 
nur im öffentlichen, sondern auch im täglichen Leben 
für jeden Gebildeten geradezu unentbehrlich geworden 
ist, im Verlaufe des Schuljahres leider mit einer ge¬ 
wissen Regelmäßigkeit merklich abzuflauen. Den Unter-
	        
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