Volltext: Der Weltbrand Band 1 (1; 1915)

Vom Kriegsschauplatz in Russisch-Polen: Lagerleben österreichisch-ungarischer Truppen in Feindesland. 
Nach einer Zeichnung des Sonderzeichners der „JNustrirten Zeitung" W. Ganse. 
von Veneckendorff und von Hindenburg war! Er lebte 
schon seit drei Jahren im Ruhestande, nachdem er in 
der Armee hohe Amter bekleidet hatte, aber nie in der 
Öffentlichkeit irgendwie hervorgetreten war. Nun hatte 
ihn, den fast siebenundsechzigjährigen, das Ver- 
trauen seines Kriegsherrn auf den gefähr- 
detsten Posten gerufen, der an einen 
General zu vergeben war, und er 
hatte dieses kaiserliche Vertrauen 
in der glänzendsten Weise 
gerechtfertigt. Es war selbst- 
verständlich, daß er alle 
Zeichen kaiserlicher Huld 
erhielt, die der Monarch 
einem siegreichen Feld- 
Herrn verleihen konnte, 
und es war 
so selbstverständlich, 
daß ihm das ganze 
Volk zujubelte. Der 
Befreier Ostpreu- 
ßens, der Russen- 
vernichter, wurde 
bald eine so popu- 
läre Gestalt wie der 
alte Blücher, und 
sein Ansehen stieg 
insUngemessene.als 
Österreichisch-ungarische Truppen in den Schützengräben vor Qublin während 
einer zum Schlafen benutzten Feuerpause. 
er kaum vierzehn Tage später sein großes Werk voll- 
endete und auch die zweite russische Armee, die auf 
deutschem Boden stand, entscheidend schlug. 
General Rennenkampf war mit einem ebenso starken 
Heere wie Ssamsonow von Norden her angerückt 
und stand in Jnsterburg, während die 
Schlacht bei Tannenberg geschlagen 
wurde. Bei ihm hielt sich der 
Großfürst Nikolai Nikolaje- 
witsch, der Generalissimus 
der ganzen russischen Heeres- 
macht, auf. Der hohe Herr 
überließ dem General das 
Kommando, woran er 
sehr weise tat, da ihm 
alle militärischen Ersah- 
rungen und Fähig- 
keiten abgingen, 
und amüsierte sich 
auch im Felde mit 
Weibern und beim 
Sekt. Er setzte voll- 
kommenes Ver- 
trauen auf die 
Feldherrntüchtigkeit 
Rennenkampfs. Die 
zeigte sich nun frei- 
lich nicht in einem 
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