Volltext: Der Sammler 10. Jahrg. 1914 (1914)

Nr 4 — 10. K«hrg. 
Keilage f. „KchSrdi«gev Mochrnvlatt" April 1S14. 
Dsp -8smmlsp. 
Mitteilungen des Vereines zur Erhaltung des Stadtmuseums und zur Erhaltung des bau 
lichen Charakters der Stadt Schärding. 
Inhalt: Neubeitritt. — Freundnachbarliche Aufmerksamkeit. — Besuch des Stadtmuseums am Fir 
mungstage. — Der diesjährige Rundgang im Stadlmuseum. — Der St. Georgs-Brunnen. — 
Gesuche des Musealvereines. — Eingabe des Musealvereines an die Stadtgemeinde wegen Re 
gulierung des Brückenplatzes. — Zuwendungen. 
Dcubcitritt. 
Der k. k. Bezirkshauptmann von Schärding 
Herr Georg Ritter von Heben streit ist dem 
Musealverein als Mitglied beigetreten. 
5reunänachbarliche Aufmerksamkeit. 
Dem Obmanne des Musealvereins ist aus 
Braunau nachstehende Zuschrift zugekommen: 
„An Hochwohlgeboren Herrn Eduard Kyrle, 
Apotheker und Obmann des Musealvereins in 
Schärding. 
Zufolge einstimmigen Ausschußsitzungs-Be- 
schlusses des Vereines „Alt-Braunau" vom 
22. April 1914 erlaubt sich' der Verein zu der 
von der Stadt Schärding 
Euer Hochwohlgeboren 
zugekommenen Ehrung die herzlichsten Glück 
wünsche zu übermitteln. 
Alt-Braunau" 
Verein für Heimatkunde und Heimatschuh 
von Preen Jenak. 
Pfleger der Sammlung, Obmann." 
Wie wir vernehmen, ist dieser freundliche 
Glückwunsch aus der Schwesterstadt Braunau 
seitens der hiesigen Musealkreise beifälligst aufge 
nommen worden. 
besuch des Stadtmuseums am Jirmungstage. 
Das Museum zählte am genannten Tage 
482 Besuche. Die höchste Zahl, welche bis jetzt er 
reicht wurde. Der Musealverein kann damit zu 
frieden sein, nicht des Betrages halber, denn es 
war freier Eintritt, sondern der Erfahrung halber, 
daß seine Schöpfung, das Stadtmuseum, in allen 
Kreisen Beachtung findet. 
Abonniert das Schärdinger 
Wochenblatt! 
Der diesjährige Rundgang im Stadtmuseum. 
Wesenswerte Neuerungen oder besonders in 
die Augen springende Ergänzungen find diesmal 
nicht zu verzeichnen. Was aber allgemein auffällt, 
das ist der bereits sehr fühlbar sich machende 
Platzmangel. Die Art der Darstellung, wie selbe 
hier eingehalten wird, verträgt ein „Aufeinander" 
nicht, denn wenn nicht auch das einfachste Stück 
in dem Rahmen zur Geltung kommen kann, in den 
es gehört, geht dasselbe verloren und ist vollständig 
wertlos. Wir bemerken eine nicht mehr steigerungs- 
fähigeLülle schon im Vorraum, in dem sich die 
Figuren sehr eng aneinander reihen, so daß der 
neu erworbene Christus „Leos homo" kaum mehr 
Platz finden konnte. Die edle Schnitzarbeit ver- 
dienle^mehr Licht und würde sich in einer ruhigen 
Ecke wohl ganz anders präsentieren als an dem 
ihm gegenwärtig angewiesenen Platze. 
Ich Zimmer für Vaterlands- und Volkskunde 
finden ^r die biedermeierschen Kleinsachen nicht 
unbedeutend vermehrt. Stück an Stück, Blatt an 
Blatt liegt in der langgestreckten Vitrine und sind 
hierin die alten Bürgersfamilien fast ausnahmslos 
vertreten. Im Nachbarlokale, das das Gewerbliche 
in sich schließt, gibt es auch gar manche Ergänzung, 
die zum großen Teile von freundlichen Spenden 
aus dem alten Färberbetriebe stammen. Dabei 
finden wir Gebrauchsgegenstände und Werkzeuge 
uralter Art, wovon in den Zuwendungen schon 
des Eingehenderen gesprochen wurde. 
Die in der Fensternische aufgemachten Photo 
graphien der Meßkannen, die 1708 in Schärding 
angefertigt wurden, sind gewiß auch beachtenswert. 
Das Bürgerzimmer ist uns in allen seinen Teilen 
bekannt. 
Eine einschneidende Aenderung wurde in dem 
Raum getroffen, der die Bezeichnung „Geschichte 
der Umgebung" trägt. Hier war in dem Schau 
kasten bis jetzt eine gewisse Systemlosigkeit zu be 
merken. Mit vclkskundlichen Gegenständen war der 
Anfang gemacht, den Schluß bildeten Versteine- 
rungen aus der Tertiärzeit und diluviale Funde.
	        
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